sich gekehrten Sohne vererbt hat, der auch zeitlebens mit großer Liebe an ihr hing.
Klein, aber zierlich gebaut, schwarzlockig, war sein schöner blasser Kopf durch ein paar
so dämonisch fesselnde, glühende schwarze Augen beseelt, daß sie allein schon hätten
die Aufmerksamkeit auf ihn ziehen müssen. Im übrigen galt er ob seines stillen
träumerischen Wesens umso eher für schlecht begabt, als er in der Schule sehr wenig
lernte und lieber in den Sälen der beiden Schlösser oder in der herrlichen Gegend
hernmschweiste, um seine Phantasie mit den Bildern ihrer Pracht zu füllen. Ab:
gesagter Feind alles Rech11ens nnd aller Orthographie sein Leben lang, war er nur
beim ZeichnuugsUnterricht immer der erste nnd überraschte besonders durch sein
kolossales Formgedächtnis, das ihm erlaubte, alles, was er gesehen, sofort in seinen
charakteristischen Zü: beu Jahre als talent:
gen wieder zu geben. los wegschickte, weil
Das bewog den eins er sich, genau wie
sichtigen Lehrer, J. einst Overbeck, dem
Mayburger, sich sei: I pedantischen Unter:
ner besonders anzu: richtsshstem nicht zu
T Wen www J ei o
Rai hin ward er mußte Es zu Fuß
denn auch zum Küust: Unter allen EIN:
16.Jahre nach Wien z mut zurückkehren, um
an die Akademie ge: J nun vollends als ein
schickt. Dort aber er: unheilbarer ,,Trot:
kannte man trog J Y tell, zu gelten. Glück:
seiner bereits die J licherweise kam bald
eigenartigste Auf: I: nachher der geschickte
fassung verratenden Landschaftsmaler
Skizzen und Ent: H Schiffmann nach
würfe seine wunder: Salzbnrg, heiratete
bare Begabung so Hang; mAkakk in die Familie nnd
wenig, daß man ihn photograpl7icveklng von Viktor Ungern in Wien nahm sein Ta:
schon nach einem hal: lent rasch erkennend,
des Jünglings an. Ja, als er 1859 nach München zog, nahm er Makart dahin
mit und brachte ihn zu Piloty, der ihn aber ob Plahmangel nicht aufnehmen
konnte. So arbeitete er nun erst zwei Jahre lang ganz für sich, bald in der
Galerie kopierend oder daheim bei Schiffmann, der eine große, vortrefflich mai
lerisch aufgestellte Sammlung alter kunstgewerblicher Erzeugnisse besaß, nach dieser
studierend, zahlreiche eigene Kompositionen entwerfend und Studienköpfe oder Bild:
nisse malend. Als er dann 1861 endlich bei Piloty eintrat, war er schon so ganz
fertig in seiner Richtung daß er sie dort nur weiter ausgebildet aber in keiner
Weise verändert hat. Sie zeigte sich in ihrer romantischen Phantastik zuerst an
einem TilIy, der nachts bei Mondschein über das Schlachtfeld von Lügen reitend,
den verwundeten Pappenheim findet. Sein zweites, damals im Atelier bei Max
gemaltes Bild, einer jener ,,UnglücksfälleH, die in der Schule keinem geschenkt wurden,
war ein Lavoisier, der im Gefängnis die Hinrichtung erwartend, noch chemifche Unter:
suchungen anstelIt. Er machte es zu einem Rembrandtschen Nachtstück voll dämoni: