R
U
Den 6. Juli 1832.
Schon lange genug bin ich freilich in meinem ewig
theuern Rom wieder angelangt, schon lange genug habe
ich mich von dem tollen Wirrwarr Neapels erholt, um
Dir schreiben zu können, aber der Geist ist willig und
das Fleisch ist schwachl Jkh hatte so mancherlei Lang:
weiliges hier erst zu beschicken, daß ich unmöglich Muße
und Lust zum Schreiben finden konnte; ich mußte mir
ein Logis suchen, auf die Polizei wegen der Aufenthalts:
karte mehrmals gehen, da es seht ziemlich strenge ist,
mußte Besuche machen, Sachen kaufen, Papier aufspan:
neu, Leinwand prcipariren u. s.sw., lauter Dinge, die,
wie Du weißt, nicht meine Passion sind; außerdem war
es sehr heiß und dann gab es schöne Kunstreiterinnen und
Reiter hier, die mir manche Nachmittagssiundc kosieten,
aber wirklich auch für uns Maler unendlich lehrreiche
Studien waren. Doch davon ein anderes Malt Du
siehst, ich berichte aufrichtig und, weiß GottI von Herzen
reuig.