sspukps.
waren, als die andern. Denn das fällt hier dem Auge
besonders so beleidigend aus, daß der Knochenbau der Weis
ber auf einmal so ganz anders, d. h. so viel unvollkoms
mener und kümmerlichen als bei den Römerinnen ist. So
z. B. wölbt bei den Römerinnen sich gleich unmittelbar
unter dem Hals, vom SchlüsTelbein an, der Brustkasten
und bildet eine reiche, schön gebogene Wölbung von einer
Schulter zur andern; so strebti er allmälig tiefer sinkend
vor, bis aus dieser schön gewölbten Fläche, die mit eben
so vollen, fast dem Knochen sich nachbildenden und an:
schmiegenden Muskeln bekleidet ist, die Brüste fast uns
bemerkbar hervorwachsen und sich endlich schön und be:
stimmt, stolz und zärtlich erheben. So sind die Römes
rinnen, so die Antiken, so Rafael7s und Michel Auges
lo7s Weiber, und das gibt ihnen eben bei allem Liebreiz,
aller Ueppigkeit und weiblicher Fülle die kräftige, gesunde
Majesiät und Großartigkeit der Formen. Bei den Nea:
politanerinnen treten die Schliisselbeine wie zwei Grenzs
barrieren vor, bis dahin schön und voll, aber unter dies
sen beginnt dann das flache, magere Land; der Brust:
kasten geht ganz perpendiculair herunter und aus diesem
erhebt sich, isolirt wie in Arabiens Sandwüsten, denn
mit viel Fleisch ist er gewöhnlich auch nicht bekleidet, zwei
blühende Oasen, der Busen. Auch sind die Neapolita:
nerinnen fast alle etwas schief. Was nun die Männer
anbetrifst, die hier so sehr gerühmt werden, so habe ich
in Neapel selbst auch mehr verkrüppelte als schöne Ges
stalten gesehen, und diese nur meistens unter den Marinari,
deren Mehrzahl wirklich schön, goldbraun, glühroth ge:
stirbt ist und volle, sehnig kräftige und dessenungeachtet
schlanke Beine und Füße hat, weil sie dieselben immer