1826.
Juli
London, den 30.
Liebste Susanne. Gestern sind wir glücklich wieder in London
angekommen, nachdem wir nahe an fünfzehnhnndert englische Meilen
in England und Schottland umher gefahren, wie Du aus meinen
Briefen von Edinburgh nnd Liverpool wirst ersehen haben.
Sehr viel JnteresTantes und Schönes habe ich auf dieser Reise
gesehen, welches lange.den Stoff zur Unterhaltung sfiir uns hers
geben soll, wenn ich wieder bei Dir bin; ich hoffe, daß dies nicht
mehr fern ist, indem wir höchstens acht Tage in London bleiben,
dann nach Calais gehen, von da durch die Niederlande nach Aachen
und, ohne viel Aufenthalt in Wejtphalen, schnell nach Berlin zns
riick zu kommen denken. Wahrscheinlich. erhältst Du noch einen
Brief von mir aus Aachen, wo ich Dir den Tag der Ankunft
etwas genauer bestimmen kann. Ich hoffe, daß Du, die Kinder,
Mutter, Karoline nnd Wilhelm so wohl sich befinden als ich, und
daß ich Euch alle so.wiederfinde. Grüße Rauch, Tieck, GiintheristJ
Schöleris, Gabain7s, Hnmboldtis,2J die Benth,IJ Laugern1anntJ 2c.
bestens von mir. Ob ich noch einen Brief von Dir in London
empfangen werde, wozu ich in meinem letzten aus Liverpool aufs
forderte, ist zweifelhaft; ich lasse, was hier nach meiner Abreise
ankommt, nach Berlin zurück adress1ren. Vielleicht besucht Dich
Herr Tanneuberger aus Berlin, den wir in Schottlaud verliessen,
II August Güniher war Gehei1ner ObersBaurath und Eollegc SchinkelIg,
mit Lehtercm sehr befreundet. CGestorben den. 25. December l842.J
E; Der Minister Wilhelm von Humboldt und seine Gemahlin, Karoline geb.
von Dacherödeu.
TO Beuthsö Schwester, Elisabeth, gestorben den 24. Juli 1858.
4J Geheimer ObersMedicinalrath in Berlin, eine imposante und geistreiche
PersönliEhkeit, der durch grsündliche und vielseitige Bildung, so wie durch die Grazie
seines Umgangs auf Schinkel sehr anregend gewirkt hat. CVergl. Wangen a. a. O.
S. 3c3.J Er war auch mit einer schönen Tenorstimme begabt und ein großer
FkEUUd klc1sf1scher Musik Cgestorben 1832 oder 1833J.
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