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Bachs
.Vierzehntes
Sechstes
Capitel
Bagno am Fuß des Apennin erwarte. Den Vicekönig be:
glej.teten die florentiner Commissäre mit 80000 Dukaten;
sie führten ihn erst absichtlich auf Umwegen mit Gnicciardini
zusammen, damit die BiindisOen Zeit fänden zum Schutz
von Florenz herbeiznziehen. Aber das durch die Excesse der
kaiserlichen Armee erbitterte Landvolk drohte alle diese Herren
zu erschlagen; die Florentiner brachten ihr Geld in Sicher:
heit, ohne das Lager Bourbon7s zu erreichen, während Lannoh
nur durch die Schnelligkeit seines Pferdes entronnen, erst
am So. April bei Pieve di S. Stefano zum Connetable ge:
langte.1 Bourbon empfing ihn mit Ehren, behielt ihn drei
Tage lang bei sich, steigerte aber die Geldforderung auf
240000 Ducaten. Er schickte Briefe friedlichsten Inhalts
an den Papst, erklärte jedoch daß er die Armee aus strate:
gischen Gründen weiter führen miisse.2 Daß dies nicht in
den Wünschen des Vicekönigs lag, kann kaum bezweifelt
werden; daß der Connetable aus wirklicher Not zum Weiter:
marfch gezwungen wurde und deshalb den Papst entwaffnen
wollte, ist ebenso wenig zweifelhaft.3 Am 19. April schrieb
El Der Bischof von Vason begleitete Lannoy. Ich fand im Archiv
Gonzaga feinen Bericht über diese Reise: copies di ums di Moos. di
Vas0ne dar. da camp0 salvado presso alle spessa allj 19. Ap1sile
1527. Der Prälat, von den Bauern verwundet, hielt Bourbon für den
Anstifter des Attentats.
IT Ueber die Zusammenkunft des Vicekönigs und Connetable die
genannte Jnstruction Durandls.
IT Luigi Gkuicciardinj, sacc0 di Roma, P. 123 u. Velt0rj Csacc0
di Roma; glauben nicht an die Untreue ,Lannoyls. Businj Lettau:
a1 Varchi Un, 99J sagt: Q.uant0 a B0rbone, ei Si getlc3 alla v0lta
di Roma per n1aroia uecessjtä, xnanca11d0 ej, 0gni beno, cost
szniy1o, se non gli riusciva pigliak Roma, getta1ssi alles. volta del
Regn0, e di quivi rinfrescato, kais la guerra al paper. Dies ist das
Richiige.