462
ZwölfteZ, Buöh.
Zweites
Capitel.
er gestattete der ganzen Christenheit, Florentiner, wo
immer sie lebten und ssichsbefänden, auszupliindern und
sselbst zu Sclaven zu machen. Florenz war schon damals die
schönste Blüte des italienischen Geistes. Dies graziöse Volk,
aus dem bereits Dante, Giotto und Petrarca hervorgegangen
waren, und in welchem eine aufkeimende Wunderwelt von
Geistern, ewigen Zierden der Menschheit, ruhte, wurde
durch den Papst zum Range einer Negersclavenhorde herab:
gesetzt und der raubgierigen Welt dargeboten. Wennider
Dichter der göttlichen Komödie damals noch gelebt hätte,
so würde er in Gefahr gekommen sein, der Knecht des ersten
besten Freibeuters zu werden, in dessen Hände er fiel.I
Als Donato Barbcidori, der Gesandte der Republik, diese
gottlose Sentenz im Eonsistorium zu Avignon vernahm,
warf er sich vor ein Kreuzbild auf die Kniee nieder und
appellirte an das Urteil des Weltrichters Jesus Christus. T
Der finstre Fluch Gregor7s XI. wirft einen um so hel:
leren Glanz aus die Florentiner, die geistvollen und mutigen
Bürger, welche ihr obwol mißgliickter Versuch Italien die
nationale Unabhängigkeit zu geben, würdig gemacht hat,
diese Wiedergeburt auf andern Wegen der Civilisation zu