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Neuntes Buä;.
Capitel.
Fü11fte6
Schiffe brachten Wein und Getreide nach der verhungerten
Stadt, welches regionenweise durch Priester verteilt wurde.
Mehr alsi10000 Pfund baaren Geldes kostete den Papst
seine Riickkehr nnd Versöhnung mit Rom. Das Elend
dieser Stadt wuchs; der vornehme und niedre Pöbel mehrte
sich; schon Jnnocenz I1I. hatte die Geld: und Getreideaus:
teilungen für Marken wie zur alten Zeit wieder einführen
müssen, und sein Lebensbeschreiber zählte bei einer Hungersnot
bereits 8000 öffentliche Arme.1 Es gab in Rom einen zahl:
reichen Verschuldeten nnd verarmten AdelssJöbel, das wefent:
liche Element der städtischen Revolutionen; und im Ganzen
war das Volk so mittellos, daß es die lange Abwesenheit der
päpstlichen Curie und ihrer Reichtümer nichts ertragen konnte.
Vielleicht erließen die durch Gregor 1X. wieder beglückten
Römer damals wirklich ein Edict, daß fortan kein Papst die
Stadt verlassen dürfe. 2
Unterdeß war Friedrich 1I. im siegreichen Kampf mit der
Lombardei gewesen. Im November 1236 hatte er Vicenza
erstiirmt, und das kühnste Haupt der GhibelIinen, Ezzelin,
den Sohn Ezzelin7s des Mönchs, dort zum Signoren gemacht.
Die Angelegenheiten Oesterreichs hatten ihn in demselben
Winter nach Deutschland zurückgeführt, wo sein zweiter Sohn