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BusI2s
Viertes
Siebentes
Capitek.
nach Rom zu schicken, um den Eid der Treue und des Ge:
horsams vom römischen Volk zu empfangen. Er eilte die
oberste militärische und richterliche Gewalt dem Schirmherrn
zu bestätigen, ohne dessen von allen anerkannte Befugniß zu
richten nnd zu strafen das Papsttum in Rom selbst schut:3los
blieb. Nach der Ufurpation.TotoU3 erkannten die Papste,
daß sie weder Herren der Stadt noch ihrer Patrimonien
bleiben konnten, wenn nicht über die weltlichen Dinge eine
imperatorische Gewalt gestellt würde, welcher die Römer
gehorchen mußten. Nun trat der PatriciusZ bedeutender hervor;
er,machte neben der PHicht die Kirche zu beschut;,en auch das
Recht geltend, in den ihr geschenkten Ländern und in dem
stillschweigend ihr unterworfenen Ducat die höchste Juris:
diction auszuiiben.1 Mit dem Falle des langobardischen
Reichs, dessen Krone nun der fränkischen hinzugefügt ward,
wurde der Titel Patricins zum erstenmal mit dem Bewußt:
sein aller seiner Rechte von Carl in Anspruch genommen.
Wenn er vor dem Jahre 774 ihn niemals in Diplomen ge:
brauchte, begann er ihn seitdem zu führen.2 Als er seinen
ersten Besuch in Rom machte, wurde er bereits mit den
4 De Ma1sca De Concordia etc. I. c. XII. n. lV.: Patricii n0men
due q11aedam c0mp1ectebatI11s, et j11rjsdjcti0uem qua Reges in urbe
nem sen defensionem quam Roma,nae Ecclesjae p0lIiciIi erant;;
und ihm folgt Pagi Amt. 740. u. VIII. Le Cointe sucht seine Mei2
nuug, daß Rom bis auf Leo III. noch dem griechischen Kaiser gehorcht
habe, zu behaupten, und sieht daher im Patriciat Carl7s nichts mehr
als die pr0tec:ti0 LAnna1. Esel. Franc0r. Arm. 754. n. 57. Arm. 796.
n. 15J. Alemanni will in dem Patricius nur den Defensor und Elias
ad0pt.iv11s erkennen CDe Lateran. parietin. P. 64J.
Z Vorher zeichnete er sich Carolus gmtii1 Dei Rex Franc0rum,
vir jnlustek. Siehe Mabillon De re s:lip1om. c. II. Z. p. 73, und
die Dip10mata Car01i Ma.gni beim Dom B0uquet V.