untcr Wilhelm und
Maria.
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seine Zeit herab dem Rothwilde der Grampians nachstellten, und von sei, Capitel
net Hand starb die letzte dieser wilden Bestien, die, so viel man weiß, auf XII
unserer Insel umhergestreift ist. Aber Lochiel zeichnete sich eben so sehr MS.
durch geistige wie durch körperliche Kraft aus. Gebildeten und gereiften
Engländern, welche unter Busbh in Wesiminster und unter Aldrich in
Oxford die Classiker siudirt, unter Mitgliedern der ,,Königlichen Acades
miell etwas von den Wissenschaften und in den Gallerien von Florenz
und Rom etwas von den schönen Künsten gelernt hatten, mochte er wohl
unwissend erscheinen. Aber obgleich Lochiel sehr wenig Vüchergelehrsamkeit
hatte, war er außerordentlich weise im Rathe, beredt in der Debatte, fand
leicht Auskunftsniittel und verstand die Kunst, die Charaktere der Mens
schen zu behandeln. Sein Verstand bewahrte ihn vor den Thorheiten, zu.
welchen seine Mithäuptlinge sich leicht durch Stolz und Zorn hinreißen
ließen. Deshalb nannten viele, welche seine Mithänptlinge als bloße
Barbaren betrachteten, seinen Namen mit Hochachtung. Selbst bei der
holländischen Gesandtschaft in St: James7s Square sprach man von ihm
als von einem Manne von solcher Fähigkeit und solchem Mnthe, dass es
nicht leicht sein würde, seines Gleithen zu finden. Als Beschützer der Literatur
gebührt ihm ein May neben dem freigebigen Dorset. Wenn Dorset aus
seiner eigenen Tasche Drhden einen Jahrgehalt gab, welcher den Einkünfs
ten seiner Stelle als iHofdichter gleich kam, so soll Lochiel einem berühmten
Barden, der von Räubern ausgeplündcrt worden war und in einer pathe:
tiscben gaelischen Ode um Almosen bat, drei Kühe und die fast unglaubs
liche Summe Von funfzehn Pfund Sterling geschenkt haben. Jn der
That, der Charakter dieses großen Häuptlings wurde schon 2500 Jahre
vor seiner Geburt geschildert, und zwar so groß ist die Macht des
Genies in,Farben,sdie eben so lange nach seinem Tode frisch bleiben werden.
Er war der Ulhsses der sHochlande. N
Er besaß ein weites Gebiet, bewohnt von einer Menschenart, die keis
nen Herrn, keinen König verehrte, als ihn selbst. Für dieses Gebiet war
er indessen dem Hause Arghle lehnspflichtig. Er musste seinen Lehenss
I S. die höchst interessanten ,,Denkwiirdigkeiten von Sie Ewan Camewn
von Lochiel,sI gedruckt in Edinburg für den Abbatsfvrd Club, 1842. Das Ms.
muss wenigstens ein Jahrhundert älter gewesen sein. S. auch in demselben Bande
den Bericht von.Sir Ewan,s Tode, aus den BalhadiesPapieren abgedruckt. Ich
darf nicht unekwiihnt lassen, dass der Verfasser der Denkwürdigkeiten Sie Ewan7s,
obwohl augenscheinlich über die Angelegenheiten der Hochlande und die Charaitere
der bedeutendsten Häuptllnge gut unterrichtet, in Beziehung auf die englische Politik
und Geschiihte höchst unwissend war. Jch will anführen, was Van Citters über
Lochiel an die Generalstaaten schrieb, M 1689; ,,Sik Ema Camekon; gen
man soc: ik book v8n die heut lange gekenl: en d3gelyk hebben mec1e
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