Capitei umarmte und küsste er sie in der Begeisterung trunkener Zärtlichkeit. Ob;
L gleich aber der Wein anfangs sein Herz zu erweichen schien, so war doch
MS. einige Stunden,später die Wirkung ganz anders. Oft kam er, nachdem
er den Gerishtshof lange warten lassen und doch seinen Rausch nur halb
ausgeschlafen hatte, auf seinen Richterstuhl mit glühenden: Gesicht nnd
stieren Augen, gleich denen eines Wahnsinnigen. Wenn er sich in diesem
Zustande befand, so gingen feine Zechgenossen von der vergangenen Nacht,
wenn sie klug waren, ihm aus dem Wege; denn die Erinnerung an die
Vertraulichkeit, deren er sie gewürdigt hatte, entzündete seine Bösartigkeit,
und er ergriff gewiss jede Gelegenheit, sie mit Verwünschungen und Schnitt:
hungen zu überschritten. Nicht die am wenigsten gehässige seiner vielen
gehäsfigen Eigenschaften war das Vergnügen, welches er darin fand, dies
jenigen, die er in seinen Anfällen trunkener Zärtlichkeit ermuthigt hatte,
an seine Gunst zu glauben, öffentlich finster anzusehen und zu kränken.
Die Dienste, welche die Regierung von ihm erwartet hatte, wurden
nicht nur ohne Zaudern, sondern begierig und triumphirend von ihm ge:
leistet. Seine erste Heldenthat war der Jnstizmord an Algernon Sidneh.
Das Folgende stand im vollkommenen Einklang mit diesem Anfange. Ach:
tungswerthe Tories beklagten die Schande, welche die Grausamkeit und das
unanständige Betragen eines so bedeutenden Beamten auf die JustizVer:
waltung brachten. Aber die Maaßlosigkeiten, welche solche Männer mit
Abscheu erfüllten, gaben Ansprüche auf die Achtung Jacobis. Jeffrehs er:
hielt deshalb nach Carl7s Tode einen SiH im Cabinet und die Veerw,i1rde.
Diese leHtere Ehre war ein ganz besonderes Zeichen der königlichen PZu:
friedenheit, denn seitdem das Gerichtswesen des Königreichs im dreizehnten
Jahrhundert umgeformt war, hatte kein Oberrichter im Hause der Lords
gesessen VI.
Guildford sah sich jeHt in allen seinen politischen Amtsoerrichtungen
hintenangesetzt und auf seine Geschäfte als Richter am Civilgerichtshose
beschränkt. Jm Rathe wurde er von Jeffreys mit besonders hervorgehobes
net Unhöflichkeit behandelt. Das ganze Recht zur Aemterbesetzung im
Gerichtswesen lag in den Händen des Oberrichters, und die Advocaten
wussten sehr gut, daß. der sicherste Weg, sich den Oberrichter geneigt zu
machen, der sei, den Lord:Siegelbewahrer mit Verachtung zu behandeln.
Jacob war noch nicht viele Stunden sKönig gewesen, als sich zwischen
;V3t;ssI,;M. den beiden Häuptern des Rechts ein Streit erhob. Die Zölle waren Carl
lamentsakre
erhoben.
III Die Hauptquelien der Nachrichten über Jesfreys nnd die Staatsprocesse und
North7s Leben Lord Guildford7s. Einige weniger bedeutende Züge verdanke ich
.ss.s;kk2ptesspn Flsmfsshkiftpn in Nasen und SVrsfn. Dazu gehören: ..Die blutigen
Capitel
IV.
1685.