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Cofimo
VorgeheU Lesen
de7
Medici.
konnten. Rinaldo hatte durch Niccold Barbadori kurz vor
Niccold7s da Uzzano Tode diesen zum Einschreiten bewegen
wollen, war jedoch abgewiesen worden. Nun beschloß er zu
handeln. Er mochte umsomehr auf Zustimmung rechnen, da
Cosin1o, wenn er sich auf die Volksgunst stütg,te, den entschiei
denen Guelfen durch seine Beziehungen zum alten Adel vers
dächtig war, durch seine Verschwägerung mit den Bardi und
Pannocchieschi, durch die seines Bruders Lorenzo mit den
Cavalcanti und den Malaspina, Dynasten der Lunigiana, durch
Freundschaft mit den Buondelmonti und anderen Großen. Bei
vielen Einzelnen hatte er sich der Zustimmung zu einer Gewalt:
maßregel gegen Cosimo und seine Anhänger zu vergewissern
versucht, als die Wahl einer seinen Plänen entschieden günstigen
Signorie, die mit dem Gonfaloniere Bernardo Guadagni am
1. September 1433 das Amt antrat, ihm den geeigneten Mo:
ment zu bieten schien. Bernardo Guadagni gehörte einer an:
gesehenen Familie an, die seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts
in den Ae1ntern vorkommt und in den Bewegungen des Jah:
res 1378 den Albizzi feindlich gegenüberstand, sich dann aber
ihnen anschloß. Sein Bruder Vieri, der wenige Jahre zuvor
als Commissar in Arezzo in einem Gefecht den Tod gefunden
hatte, war unter den vornehmsten Stützen gedachter Partei
gewesen, und die Devise Exa1m,bitur, die er seinem Wappen,
dem gezackten goldenen Kreuz im rothen Felde, beifügte, als
er das Heer gegen König Ladislaus führte, zeigt daß er nicht
geringe von sich dachte. Bernardo wäre nicht wählbar ge:
wesen, weil er Steuern schuldete, aber Rinaldo tilgte die Schuld
und machte den Mann zu seinem Werkzeug.
Am .7. September wurde Cosimo de7 Mediei vor die
Signorie geladen1J. Er war auf seiner Villa im Mugello
D Cosimo7s eigene Aufzeichnungen, beiFa bron i a. a. O. Bd. JI. S. 96 ff.,
nseldhe über Gründe und Form des Verfahrens feinen Aufschluß geben,