504
Jahrhundert.
Abb. 870.
Achtermanns Pietä. im Dom zu Münster iJW.
Als geschickter Zeichner veröffentlichte er auch malerisch gedachte Kompositionen
in Lithographie.
Später fand die religiös:roniantische Richtung nach ihrer strengsten und
ausschließlichen Seite hin einen wackern Vertreter in Wilhelm Achtercnann
Cgeb. 1799 bei Münster in Westfalen, gest. zu Rom 1884I. Erst in reiferem
Alter folgte Achtern1ann, der bis dahin als Bauer das Feld bestellte, seinem
Beruf zur Kunst und dem glühenden Verlangen, durch die Kunst Gott und der
katholischen Kirche zu dienen. Er trat bei Rauch als Schüler ein. Unter dessen
Leitung bildete er seinen Formensinn trefflich aus und erwarb sich eine große
Geschicklichkeit in der Marmorbehandlung. Jn seiner Auffassung aber schloß er
sich durchaus an Overbeck an, dessen Weise er getreulich ins Plastische übersehte.
Wie Overbeck machte er Rom dauernd zu feiner Heimat. Er hat nur religiöse
Werke geschaffen; die vorzüglichsten derselben, eine Kreuzabnah1ne und eine Mutter
Maria mit dem Leichnam Christi im Schoße sAbb. 870J, befinden sich im
Dom zu Münster. Durch die gediegene, an strengem Natnrstudium geschulte
Ausführung machen Achtermanns glaubensinnige Schöpfungcn einen bedeuten:
deren Und nachhaltigeren Eindruck als die Gemälde dessen, den er als Vorbild
und Meister verehrte.