Abb.
Verzierte Thongefäße aus us as thüringischen,
und schen L M.
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Die
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Kunst.
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der
Urzeit.
Als TM Jahre 109 v. Chr. die von unbekannten Gestaden des Nordens
heranziehenden Barbarenschwär1ne, welche die römische Welt mit dem
,,cimbrischen Schreckentt erfüllten, nach Besiegung des Konsuls M. Sila11us eine
GEfandtschaft mit der Bitte um Landanweisung nach Rom schickten, wurde
den fremden Häuptlingen, damit sie von der Macht und dem Reichtum der
Republik einen Begriff bekämen, die Stadt und deren Kunstschätze gezeigt. Auf
dem Forum machte man einen Teutonen auf die hochberühmte Statue eines
Alten Hirten mit einem Stabe besonders aufmerksam und fragte ihn, wie hoch
ern dieselbe schätze. ,,Einen solchen Menschen möchte ich, selbst wenn er lebendig
Ware, Nicht geschenkt habentt, antwortete jener.
Der gänzliche Mangel an Kunstverständnis, der sich in dieser Außerung des
Barbaren kundgibt, erschien dem Römer unbegreiflich und lächerlich; uns kann
er nur natürlich erscheinen. Den kriegerischen Bewohnern Germaniens war die
KUUsk Etwas völlig Unbekanntes. Denn überall hängen die Anfänge der Kunst
mit der Religion aufs innigste zusammen; aus dem Bedürfnis nach einem
die Gottheit vergegenwärtigenden Sinnbild, aus dem Bestreben das Haus des
Gottes vor den Wohnungen der Menschen auszuzeichnen und reicher zu gestalten,
sowie die Flächen seiner Wände durch farbigen Schmuck zu beleben, gingen
Bildnerei, Bauknnst und Malerei hervor. Unseren Vorfahren aber erschien
das Wesen der Gottheit zu erhaben, um durch ein Bild ausgedrückt werden zu
Knackf11ß, Deutsche Kunstgeschikhte. I. 1