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Die
Diomedes
des
Heimfahrt
und
Nester.
die Griechen zur Versammlung. Es war wider die Ordnung,
denn die Sonne sank bereits und die Achaeer kamen schwer vom
Wein. Menelaos verlangte, daß alle sich alsbald riisteten, die
Schiffe zu besteigen; Agamemnon aber wollte das Volk zurückhalten,
um den Zorn der Athene durch Hekaton1ben zu sühnen. Beide
standen heftige Worte wechselnd in der Versammlung; in wildem
Getiimmel erhoben sich die Achaeer, auch sie waren getheilten Sin:
nes. So ging die Nacht in schlimmen Gedanken der einen gegen
die anderen hin. Am Morgen zogen die, welche des Menelaos
Rath billigten es war etwa die Hälfte der Schaaren die
Schiffe in das Meer, brachten die Beute hinein und die Weiber
der Troer nnd segelten schnell von dannen, da ein Gott das Meer
ebneste. In Tenedos landeten sie, den Göttern um glückliche Heim:s
kehr zu opfern. Hier entstand aufs Neue verderblicher Zwiespalt;
Odysseus kehrte mit seinen Schiffen zurück, um dem Agamemnon
Ehre zu erweisen. Nestor aber, Menelaos nnd Diomedes stenerten
nach Lesbos und von hier mitten durch das Meer nach Euboea.
Ein scharfer Wind trieb die Schiffe schnell durch die fischreichen
Pfade. In dunkler Nacht landeten sie bei Geraestos Tauf der Siidi
spitze von EuboeaJ und brachten dort dem Poseidon zum Danke,
daß sie das große Meer durchmessen, viele Schenkel von Stiereu
dar. Am vierten Tage zogen die Gefährten des Diomedes ihre
Schiffe bei Argos aufs Land. Auch dem Nestor, welcher nach Pylos
steuerte, versagte der Wind nicht. Ebenso kamen Philoktetes und
Neoptolemos mit den Myrmidonen glücklich in die Heimath und
Jdomeueus führte seine Genossen nach Kreta, ohne daß ihm das
Meer einen Mann geraubt hatte1J.
Menelaos, der mit dem Neftor nnd Diomedes von Geraestos
abgesegelt war, konnte die Fahrt nicht mit ihnen vollenden. Am
Vorgebirge der Athener, beim heiligen Sunion traf Apollon den
Steuermann seines Schiffes mit sanftem Pfeile. Wie sehr es den
Meuelaos trieb die Fahrt zu vollenden, er mußte den Genossen be:
statteu. Wieder zu Schiffe sah er bereits das steile Berghaupt
Malea, als Zeus schreckliche Fahrt verhiingte und scharfwehek1de
Winde ausgoß nnd gewaltige Wogen, den Bergen gleich, sandte,
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