Das
System
der
vier
Weltalter.
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geltende Tradition überliefert. Der König Spatembas, mit welchem
er die Königsreihe Indiens eröffnet, kann auf den Mann Svaja1nbhuva
bezogen werden, der in Indien dem Mann Vaivasvata Ld. h. Vivas:
vats Sohn; vorangestellt wurde. Des Spatembas Nachfolger Budy:
as könnte jener Bndha der Inder, der Sohn des Mondgottes,
sein, welcher den Pururavas erzeugt; dieser selbst könnte in der
gräeisirten Form Prarenas in dem Kradenas unserer Handschriften
stecken. Wenigstens sprechen die Anklänge der Namen, welche das
Verzeichniß des Megasthenes eröffnen, an die Tradition der Jnder
für die Treue seines Berichts, welche noch weiter durch :jene An:
gabe erhärtet wird, daß die Folge der Könige drei große Unter:
brechungen erlitten habe. Das Gesetzbuch der Inder belehrt uns
nämlich, daß die Welt vier Zeitalter durchgemacht habe: das Zeit:
alter der Vollkommenheit, Kritajnga; das Zeitalter der drei Opfer:
feuer d. h. der vollkommenen Erfüllung aller heiligen Pflichten,
Tretajnga; die Periode des Zweifels, Dvaparajnga, in welcher sich
die Kenntniß von den göttlichen Dingen verdunkelt habe; endlich das
Zeitalter der Sijnde, in welchem die Welt sich gegenwärtig befinde,
das Kalijuga. Das erste Zeitalter hat 4800 Götterjahre oder
1,728,000 Jahre der Menschen gedauert, das Lebensalter der Men:
schen betrug 400 Jahre; das zweite Zeitalter dauerte 3600 Götter:
jahre oder 1,296,000 Jahre der Menschen, die Menschen wurden
300 Jahre alt; das dritte Zeitalter dauerte 2400 Götterjahre
oder,864,000 Jahre der Menschen, die Menschen erreichten nur das
Alter von 200 Jahren; das gegenwärtige vierte Zeitalter werde
1200 Götterjahre nnd 432,000 Jahre der Menschen währen, der
Mensch könne in diesem nur noch ein Alter von 100 Jahren er:
reichen II. Ein analoges Schema von vier Weltaltern liegt offenbar
auch den drei Unterbrechungen der Königsfolge bei Megasthenes zu
Grunde und wir wissen, daß andere Schematisirungen der vier
Weltalter zwischen die vier großen Perioden Zeiten der Dämmerung
einschoben; nur daß die Brah1nanen von Magadha, welche den
Megasthenes bekehrten, sich für ihre Perioden mit geringeren Zahlen
begnügten als Manu7s Gesetzbuch 2J. Jm Punkte der Zahlen, der
1J Mann 1, 62 flgdc. 2J Funfzig Jahre nach des Megasthenes AnwFfens
heit in Palibothra kannte man dort, wie aus den JUfFhV1fW ALVkW ZU G,IMEs
hervorgeht, bereits den Kalpa d. h. die große PENVde VIII I000 MahA1U9Ci
Lassen, End. Altetth. 2, 227.