Volltext: Geschichte der Arier in der alten Zeit (Bd. 2)

Der 
FeldzUA 
des 
Kroesos. 
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bewußt sein mußten, daß das Orakel auch für Sparta maßgebend sein 
werde, dazu gekommen, die Spartaner in Niederlage und Unter: 
gang zu senden, wenn sie solche voraussahenIJP Das; man in 
Delphi unter dem Eindruck der den Griechen bekannten Macht, Größe 
und Herrlichkeit der lydischen Herrschaft die, entfernten und nnbekann: 
ten Perser nnterschähte, ist durchaus begreiflich nnd durch die spätere 
Gesandtschaft der Spartaner an den Khros ansreichend bestätigt. 
Die Fassung des ersten Orakels beseitigte nicht alle Zweifel des 
Kroesos; er fragte deshalb noch einmal: ,,ob seine Herrschaft lange 
bestehen. werde M worauf dann eine völlig bernhigende Antwort ers 
folgte d. h. eine solche, welche in der den Orakeln gebotenen vorsichs 
tig dnnkelen Fassung die Besiegung der Lhder in ferne Zeiten hin: 
ausschob und an Unmögliche Voraussetzungen kniipfte.. 
Dies ist der thatsächliche Hergang. Kroesos brachte jenes große 
Brandopfer frühzeitig im Jahre 55l V. Chr. Sei es, daß die 
Unterhandlungen mit Babylonien, mit Aeghpten, mit den Sparta: 
nern längere Zeit erforderten, sei es, daß Kroesos zu keinem recht 
festen Entschluß gelangen konnte  genug er rückte erst im Früh: 
jahr 549 in7s Feld und auch jetzt noch ohne die Bundesgenossen. 
Nachdem er den Halhs überschritten, lagerte er in der Nähe von 
Pteria auf jenem Plateau, welches Kappadokien beherrscht CHerodot 
nennt dasselbe die festeste Position dieses Landes; nnd begann die 
Belagerung der Stadt. Ehemals der Stützpunkt der asshrischen 
Herrschaft in den Grenzgebieten nach Westen LBd. I, 469J, danach 
der Meder, war Pteria jetzt eine Feste des Khros. Hier hatte einst 
Nabopolassar den Frieden zwischen Medien und Lydien vermittelt, 
hier hatte Kyaxares von Medien die Verlobung der älteren Schwe: 
ster des Kroesos Cdieser war damals noch nicht geborenJ mit seinem 
Sohne Asthages in die Felsen eingraben lassen toben S. 615J. Die 
Einnahme Pteria7s, die der übrigen Städte Kappadokiens gelang dem 
Kroesos. Dem Kyros kam der Angriff des Kroesos ganz unerwarg 
tet nnd, ungelegen; er war im Osten Jrans, wie schon bemerkt ist, 
ernsthaft besahäftigt. Kroesos hatte hinreichend Zeit, die Eroberung 
Kappadokiens zu vollenden. Aber es war sicherlich ein großer Fels: 
let, diese zum Ziele des Krieges zu machen, eine unersetzliche Zeit 
mit diesen Belagerungen zu verlieren und dem Kyros die erwünsch: 
teste Frist zu gewähren, statt entschlossen vorzugehen nnd die Ente 
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U Herodot 1,
	        
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