Die
DyUastie
der
Pandu.
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menschaft. Sein Weib Kunti, die Tochter des Königs der Jadava,
der zu Mathura an der.Jamuna saß, gebar dem Pandu an dem:
selben Tage, an welchem Durjodhana das Licht erblickte, den Judhishts
hira, nach diesem den Bhimasena und den Ardschuna; eine zweite
Frau, die Madri, die Toehter des Königs der Madra, beschenkte
ihn dann noch mit Zwillingen, dem Nakula und SahadeVa. Pandu
starb bald nach der Geburt der beiden Zwillinge und seine fünf
Söhne wuchsen in dem Walde unter den Augen der Kunti aus. Sie
wurden stark und tapfer und zeigten ihre Kraft und Gewandtheit in
den Waffen bei einem großen Wettkampfe, den Dhritarashtra in
Hastinapura abhalten ließ. Die Mannhaftigkeit, welche die Söhne
des Pandu hier an öden Tag legten, bewog den Dhritarashtra, den
Judhishthira zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Aber Durjodhana
wollte sich den Thron nicht rauben lassen. Auf sein Andringen weist
Dhritarashtra die Pandusöhne von Hastinapura wieder fort in eine
abgelegene Gegend am Ganges, und als der Haß des Durjodhana
ihnen auch hierher folgt, als er ihr Haus anziinden läßt, so daß
sie nur mit Mühe den Flammen entkommen, flüchten sie in die
Wildniß. Umherirrend vernehmen sie, daß Drupada, der König
der Pantschala Csie sitzen zwischen der oberen Jamuna nnd dem Gan:
gesJ verkiindigen läßt, seine Tochter solle dem zu Theil werden,
welcher seinen großen Bogen zu spannen und das Ziel zu treffen
vermöchte. Vergebens versuchen alle Könige und Helden ihre Kraft
an diesem Bogen, bis es Ardfchuna gelingt. Er spannt den Bogen,
trifft das Ziel und gewinnt damit die Königstochter zur Frau, welche
er mit seinen vier Brüdern theilt. Als Dhritarashtra erfuhr, daß
seine Neffen Schwiegersöhne des Königs der Pantschala geworden,
tief er sie trotz des Widerstrebens seines Sohnes Durjodhana in
sein Reich zurück und theilte es mit ihnen. Während Dhritarashtra7s
KöUi8ssU3 zu Hastinapura am Ganges stand griindeten die Pandui
söhne die Stadt Jndraprastha Csie lag siidwestlich von Hastinapura an
der JamnnaJ, nnd Judhishthira ließ sich hier zum König krönen, be:
siEgte die umliegenden Völker und hänste große Schätze in Jndra:
PWstha ans. So viel Glück erweckte die Besorgnisse Durjodhana7s,
er vermag keine Ruhe mehr zu finden und setzt es endlich trotz der
AbUEigUng Dhritarashtrais durch, daß die Pandusöhne zum Wiirfel:
Mel nach Hastinapnra eingeladen werden. Durjodhanais vertrauter
Rath Eakuni hat diesem gesagt, daß Judhishthira das Spiel liebe,
aber nichts davon verstehe; er aber kenne die Herzen der Menschen,