Die
Regierung
des
Astyages.
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sam gegen die Meder gewesen, daß die Herrschaft der Meter
durch seine Grausamkeit verloren gegangen sei; Tlristoteles behaup,
tet, daß Afthages ein weichliches Leben geführt und seine Macht
nachläfsig geübt habe; Diodor berichtet, daß Astyages von Natur
hart und grausam war und fügt hinzu, daß er nach einer Nie:
derlage alle Befehlshaber des Heeres entsetzt und die, welche zuerst
geflohen seien, sä1n1ntlich habe hinrichten lassen III Schwäche und
Schlaffheit schließen Grausamkeit nicht aus, Vielmehr sind beide Uns
tugenden verwandt und wenig geeignet, eine tüchtige Regierung zu
begründen. Und doch hatte Asthages Grund zur Vorsorge. Er war
ohne männliche Erben; seine einzige Tochter Amhtis war dem Mei
der Spitamas CEpitama d. h. der TrefflicheJ vermählt. Die Krone
kam demnach mit seinem Tode an die weibliche Linie, sie ging auf
feinen Schwiegersohn über. Dieser Wechsel konnte ehrgeizige Veftre:
bangen innerhalb der Verwandtschaft des Königshauses wie außer:
halb derselben hervorrufen und Hoffnungen, die Unabhängigkeit wie:
der zu gewinnen, bei den unterworfenen Völkern erwecken. Afthages
war bereits zu hohen Jahren gekommen, als die Wirkungen dieser
Lage der Dinge über ihn und das Reich hereinbraihen 2J.
1J .Herod. 1, 123. 130. Arisi0i. po1. 5, 8. Diod. exc. de virt. p. 553.
2I Nach Herodot Cl, 74J wird Astyages in1 Jahre 610 mit der Tochter
des Alyattes Verheirathet, er muß also damals achtzehn bis zwanzig Jahre alt
gewesen sein; zwischen 610 und dem Jahre 558, in welchem Aftyages gestürzt
wurde, liegen zwei und funfzig Jahre. Astyages iiberlebte ferner nach .Ktefias
seinen Sturz mindestens zehn Jahre ffragm. peks. Eo1.5J. War dies der Fall,
starb Asthages nicht vor dem Jahre 548, so konnte er auch nicht wohl vor dem
Jahre 630 geboren sein. Bei Herodot heißt es ausdrücklich, daß Asiyages keii
nen Sohn hatte Cl, 109; vgl. Justin I, 4J nnd ist dieser Umstand das bewes
gende Motiv für den Harpagos, einen Verwandten des Astyages, den Kyros,
nicht selbst zu tödten, da er sich damit der Rache der erbberechtigten Mutter
aussetzen würde. Herodot spricht durchweg nur von dieser Tochter des Aßhages,
der Mandane, welcher das Reich anheimsalIen muß; s. nntenJ Ktesias nennt die
Tochter des Astyages Amytis, wie ihre Tante des Nebukadnezar Gattin. Aus;
bei Ktesias tritt diese Tochter als erbberechtigt hervor Cz. B. Ecl. 2J; es
ist bei der Geschichte des Simses, danach des Todes des Astyages stets nur
von ihr die Rede. Beim Tode des Kyros erhalten ihre Söhne erster Ehe Sag
trapieen. Beiläufig wird bei Ktesias allerdings auch ein Bruder der Amytis in
Anlaß eines späteren Krieges in einer ohnehin poetischeU U,I1d fT1bEkhAfkS11 Erzähle
lung erwähnt; Idol. Z. Da jedoch von diesem sonst RIGHT Die Rede Tit, da mich
der Besiegnng des Asiyages wohl der Mann der Au1ytis aber nicht dieser an,
gebliche Bruder von Khros ans dem Wege geriiun1t wird, dürfte hieraus doch