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Die
Gründung
des
Königthums.
Dieser habe Verlangen nach der Thrannis getragen. Da nun Gesetz:
losigkeit bei den Medern, welche in Dörsern wohnten, herrschte, habe
er sich eines gerechten Wandels befleißigt, so daß ihn die Meder
in dem Fleäen, welchem er angehörte, zu ihrem Richter wählten.
Bald kamen auch Leute aus andern Dörsern, welche von des Dejo:
kes Gerechtigkeit gehört hatten und forderten seinen Richterspruch.
Als aber immer mehrere von ihm Urtheil und Recht verlangten,
weigerte sich Dejokes weiter zu richten, weil er das Seinige nicht
hintansetzen könne, um den Tag hindurch Anderer Streit zu schlichten.
Dadurch wurde die Gesetzlosigkeit noch größer, und die Meder spra:
chen untereinander, am meisten aber, sagt Herodot, wie mir scheint,
die Freunde des Dejokes, daß dieser Zustand unerträglich sei; die
Gesetzlosigkeit müsse aufhören, damit jeder sein Geschäft betreiben
könne, und deshalb ein König gewählt werden. Da nun Rath ge:
halten wurde, wer zum König gewählt werden solle, ward Dejokes,
von Allen vorgeschlagen und gelobt, zum König erhoben. Alsbald
befahl Dejokes den Medern, daß sie ihm ein eines Königs würdiges
Haus bauten und seine Macht durch eine Leibwache stärkten. Die
Meder thaten also und erbauten einen großen und festen Palast
an der Stelle, welche Dejokes bezeichnete und gestatteten ihm, seine
Lanzenträger aus dem gesammten Volke zu wählen. Sobald er nun
die Herrschaft besaß, zwang er die Meder, eine große Stadt zu ers
bauen, damit sie hierdurch beschäftigt sich weniger um Anderes käm:
merken, und als ihm die Meiner auch hierin gehorchten, errichtete
er die große und starke Burg, welche jetzt Eglsatana heißt. Ihre
Mauern bildetest sieben Kreise, so daß der folgende den vorhergehen:
den immer um die Zinnen iiberragte, wobei der Ort behiilflich war,
indem die Anlage auf einem Hügel gemacht war. In der siebenten
L
Weggefiihrten befand, durfte ihm kaum ein geringere8 Alter als 127 Jahre ge:
geben werden, wenn er noch den Untergang Ninive7s erleben sollte. Hincks hat
den Tod Sargo11s welchen Tafel 69 der Cuneif01sm iuscriptjons of western
Asia, als am 12. des Monats Ab eingetreten bezeichnet, nach seiner Aufstellung
für den Anfang der afsyrifchen Jahre auf den H. Julius 704 gesetzt und
neuerdings diese Bestimmung dadurch zu stützen versucht, daß er die Erwäh;
nung von drei Mondfinfterniffen auf Tafel 39, die für die Monate Nisan,
Tisri nnd Sabat angezeigt find, als drei einander folgenden Jahren angehi5,
rig betrachtet und den astronomischen Beweis unternimmt, daß diese Folge von
Verfinsterungen für Ninive nur am 20. März 701, am 13. September 701
und am 27. Januar 699 hätte eintreten können; QJkouazsberishte der Berliner
Akademie 1866 S. 647.