Die
Höhen.
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mithin nicht nur Gott sondern der Geist Gottes, es sollen nicht nur
die himmlischen Geister sondern auch die reine Energie ihres We,
sens wie der reine Theil der Seele des Menschen angerufen werden.
Wenn an einigen Stellen der Körper Auramazda7s als ,,der schönste
unter den KörpernU gepriesen wird O, so sagt Auramazda dagegen
im Gesetzbuch: ,,Preise du, o Zarathustra, meinen Fravashi, den
Fravashi des Ahuramazda, den größten, besten, verständigsten,
wohlgestaltetsten, in Heiligkeit höchsten, dessen Seele das heilige Wort
ist 2J,U und in den Gebeten heißt es: ,,Wir preisen die Fravashi
der Amesha ;penta, des heiligen Craosha, des Mithra sammt allen
Fravashi der himmlischen Jazata. Ich rufe an den Fravashi des
heiligen Zarathustra, die Fravashi der Männer des alten Gesetzes
und die Fravashi der Männer des neuen Gesetzes, die guten, mäch:
tigen Fravashi der Reinen, die Fravashi der,nächsten Angehörigen
und den Fravashi meiner Seele EIN Wenn bei Plutarch der Gast:
geber den Gast auffordert, den Dämon des Königs Artaxerxes zu
verehren, wenn die Perser, welche an der Pforte des Königs was
ren, bei jeder Mahlzeit einen besonderen Tisch mit Brot und Speisen
für den Dämon des Königs aufstellten, so zeigt dies klar genug,
daß der Glaube an die Fravashi auch im Westen Jrans Geltung
hatte 4J.
Die Höhen der Erde waren dem Himmel, dem Aufenthalt der
reinen Geister, dem Lichte am nächsten. Sie wurden zuerst von
Mithra beschienen und zuletzt von seinem Lichte verlassen. Auf den
höchsten Gipfeln wehte die reinste Luft, von den Höhen rannen die
befruchtenden Wasser nieder, sie waren die bevorzugten Opferstätten,
die auf ihnen entzündeten Feuer leuchteten weit hinab in die Ebene
und der höchste Berg war der Wohnsitz der Götter. Gewiß sahen
darum die Jranier seit alter Zeit mit Ehrfurcht zu den Höhen der
Erde hinauf und das Zendavesta steigert diese Vorstellung nur, wenn
es die ,,Höhen der Erden anrusen läßt, vor allen den ,,hohen Nabel
der GewässerH, den Götterberg, der bis in den Himmel reicht, auf
welchem die ,,heiligen Fragenl4 geschehen waren II d. h. auf dem
ZccVathustra die Ofsenbarungen Anramazda7s empfangen hatte. ,,Wes
ji
II Jssk11a 67, 22. 69, 11. 2; Veud. 19, 46s.48. ad Josua 1, 47.
23k Si Bu1snouf Oo1nmentaire F. 571. 4J Flut. AtWIs 15. Theopomp.
Fragm. 135 ed. Müller. 5J Ja;na 2, 54. 2Ss 22s I3s 19. 70, 58.
Visp. J, so.