Uebereinstimmung
der
Gebräuche
in
JVan
und
Jndien.
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in Indien nnd Iran dasselbe. Der Opfertrank wird hier wie dort ,zu
einem mächtigen, lebengebenden Gott erhöht. Hier wie dort gilt der
tägliche Dienst des Feuers. Bei den Indern entzündet der heilige
AtharVan das Feuer, sein Geschlecht, seine Nachkommen sind der alten
Sprüche, der kräftigsten Zauberformeln kundig; im östlichens Iran,
im Zendavesta heißen die Priester, die Diener der Feueraltäre
Athravan. Bei den Indern heißt der erste Priester, der beim Opfer
die Einladung, herabzukom1nen, das Opfer anzunehmen, an den Gott
zu richten hat, der Hotar CS.84J; im Zendavesta spricht der Zaotar
die Gebete. Bei den Indern bedeckten die Brahmanen beim Opfer
den Boden mit Ku;agras, nach Herodots ,Zeugniß streuten die Perser
beim Opfer die zartesten Gräser ans den Boden. Weitere Ueber:
einsti1nmungen im Kultus, bei den Reinigungen, zu welchen in Jran
wie in Indien Knhurin gebraucht wird, bei der Aufnahme in den
Stand und die Gemeinde durch die Umgiirtnng mit der heiligen
Schnur, die diesseit und jeuseit des Indus üblich ist, werden sich
unten ergeben.
3O
Die
Sage
der
Völker
Voll
Jran.
Neben der Sprache, den Vorstellungen von den waltenden Mächs
ten des Himmels gehört die Sage von den Urspriingen und der
Ordnung der Gemeinschaft, von den Herrschern und Helden der Vor:
zeit in der Regel zu den ältesten BesiHthiimern der Kulturvölker.
Versuchen wir aus den Fragmenten der heiligen Bücher Jrans die
Anschauungen: uns zu.vergegenwärtigen, welche bei den Stäm1nen
Jrans über ihre Vorzeit galten.
In einem Opfergebet des ZendaVesta fragt Zarathustra den
Gott Haoma, wer den Haoma zuerst ausgepreßt, wer ihn, den
Gott Haoma, zuerst verehrt habeP Darauf antwortet der Gott
Haoma, Vivaughao sei der erste gewesen, der ihn ausgedrückt. Da:
für sei diesem zum Lohne der glänzende Jima, der Herr der Völi
ker, der ruhmreichste von allen, welche die Sonne gesehen, 8SbDVEU
worden. Während Jima Khshaeta CJima der KönigJ heVVfChke, habe
es weder Kälte noch überInäßige Hitze gegeben, WedeV AND Noch
Tod noch Neid hervorgebracht durch die bösen Geister; Väter Und
Söhne hatten gleichmäßig den Wuchs fnnfzehnjähriger. Jima machte
die Mittel der Nahrung für die Menschen unerschöpflich, er befreite