75
Hand, um NüHliches zu erzeugen, sich wesentlich von
der Gefühlswelt trennt; denn die Gefühle schaden,
wenn sie bei maschinenmäßiger Verrichtung eindringen,
weil diese immer ganz ebenmäßig ohne GefühlssBeis
mengung vor sich gehen muß. Die schönen Künste
jedoch müssen von einer den Mechanismus durchdrins
genden Stimmung getragen sein, und bis der Kunsts
beflissene zu fühlen beginnt und alles was er thut
vom Strome seiner Gefühle bestrichen wird, ist er
kein Künstler. Die englischen Künstler sind jedoch
allerhand Versuchungen ausgeseßt, welche ihr Gefühls:
leben abstumpfen. Ich bin entmuthigt, so oft ich
meine Schüler anrede, weil ich nicht weiß, auf welche
Weise ich ihnen kühn heraussagen soll, was sie thun
müssen, weil ich fühle, wie schwer durchfiihrbar es ist.
Man stellt allerhand Anforderungen an sie. Geld
läßt sich auf alle möglichen Weisen, nur nicht auf
die richtige machen. Studirt man und malt man,
wie man studiren und malen soll, so darf man dessen
sicher sein, daß das Publikum Einen ganz gewiß auf
lange Zeit unbeachtet lassen wird. Wenn man langes
nommen, daß Talent vorhanden sey aus falsche Art
studirt, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf
sich zu lenken, so dürfte es sich bald lohnen; der Lohn
wird sich jedoch nicht so bald einstellen, wenn er auf
ehrliche Weise erstrebt wird. Die Pfade einer rechten
und echten Lehrzeit sind stille und nahezu von aller