Die
Galerie
Fkanz7
Doch wenden wir uns aus der traurigen Gegenwart
in die anziehendere Vergangenheit, wo diese Raume, ohne
Spuren vandalischer Verwüstungen und barbarischer Ueber:
klecksungen, im vollen, ungetrübten Glanze ihres reichen
kiinstlerischen Schmuckes als Meisterstücke der Freskomale:
rei und Ornamentik prangten. Einer der ersten Säle,
welche Franz l. in italienischem Style decoriren ließ, ist
die nach diesem Könige benannte Galerie, die im Gegen:
sah zu der ebenfalls von Franz l. erbauten größeren Ulys:
sesgalerie auch den Beinamen der kleinen und eine
Länge von ls8 bei einer Breite von is Fuß hat. Ihre
Aussthmückung ist höchst bemerkenswerth. Die Kunst des
Malers und Bildhauers hat die des Architekten aufs
wirksamste unterstützt und alles aufgeboten, das Innere
reich und prachtvoll auszustatten. Die Verzierungen be:
stehen in einer sehönen vergoldeten Decke, einem gewiir:
selten Fußboden und kostbarem Wandgetiifel. Die flache
Decke, die sich jeht nicht beurtheilen läßt, weil sie dick
mit Oelfarbe angestrichen ist, mochte sith ganz stattlich
ausnehmen; sie ist in eben so viele große Felder, als
Bogenspannungen da sind, abgetheilt, und jedes größere
Feld wieder in musivisch zusammengeseHte kleinere Felder
von mannigfaltigen, geschmakkvollen Miistern und mir
vergoldeten Zierleisten abgefacht. Diese Decke entspricht
dem rings im Saale herumlaufenden Wandgetöifel, weis
ä;es, wie die Decke, aus Nußbaum gearbeitet und aus
Feldern besteht, in denen Salamander, französischeWaps
pen, Trophciens und Nau1enszüge Franz, I. geschn,iht End.
Der künstlich getöifelke Fußboden war der Pracht des