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der
Entwickelung
Skulptur.
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sirende mehr dem Wesen jener, die realistische mehr dem der
nördlichen Hälfte entspricht, wie sich beide in Schiller und
Lcssing personisiziren, zwischen denen Göthe eine glückliche
Mitte hält.
In der Skulptur nun gelangte jene Verjüngung er:
heblich später zum Durchbruch als in der Malerei. Nicht
allein, daß He überhaupt bei uns keine so populäre Kunst
als die letztere war, sondern sie erfordert auch Mittel, die das
damals so arme Deutschland in den seltensten Fällen aufzus
bringen wußte. Darum gehört.ihr Anfang in diesem Jahr:
hundert durchaus der mit Carstens ziemlich parallel gehenden,
nur viel glänzender und erfolgreicher, weil vollendeter auf:
getretenen Thorwaldsenischen antikisirenden Richtung an oder
der den Uebergang vom Zops zum heutigen malerischen Sthl
der Jtaliener bildenden Canova7schen, die in Deutschland
Danneker, vertrat; der edle aber inhaltsleere und von vor:
nehmer Kälte keineswegs freie Styl Thorwaldsenis und seiner
Schule konnte aber das Herz unseres Volkes so wenig syms
pathisch berühren als die siißliche Weichlichkeit des Italieners
irgend einen anderen Eindruck auf das unter unaufhörlichen
Kämpfen herangeWachsene, von Schiller und Kant erzogene
harte Geschlecht zu machen vermochte als den des Abscheuis
nnd der Verachtung; nur in den ,,höchsten Kreisen, etwa
Wien7s sympathisirte man mit seinem Shbaritismus.. Weit
mehr dem deutschen Naturell entsprach der Berliner G. Scha:
dow, der in seinen Jdealsiguren. strenge Großartigkeit mit
ernstem Bestreben nach Charakteristik paart und in seinen
PortraitsStatuen, vorab dem Ziethcn ganz wie schon Dürer
und Holbein und Pet. Vischer beweist, daß die schärfste In:
divid1Ialisirung mit Nichten die Jdealität aufhebt. Er ist seit
Pecht, deutsche Künstler. G