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srirend steht, hat der sichtlich Angesehenste Platz genommen,
sein wahres Prachtexen1plar von mannhaft trot3igem deutschen
Bauern, vorn ein fast noch energischerer, dem.man es gar
deutlich ansieht, wie wenig er Luft hätte, sich irgend eine Vers
kürzung gefallen zu lassen. Hinten am Ofen zündet sich ein
Beirath eben die Pfeife an, er ist sichtlich tief ins die Worte
des Redners verloren, und links mit dem Rücken gegen das
Fenster bilden zwei plebeischer aussehende, aber auch ganz kofts
bare Kerle den Chor der Tragödie, welche jene Dorf1nags
naten aufführen. Zusammen stellt dieser Kriegsrath eine wahre
Apotheose des deutschen Bauernthu1ns dar, in seinem unbeugs
samen Muth, seiner Ehrenhaftigkeit und Rechtlichkeit, aber
auch seinem ultraconfervativen halsstarrigen Sinn. Daß die
aber eine Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft abgeben,
wie kein Staat in der Welt eine bessere und solidere hat, das
sieht man augenblicklich. Wie ernst die Sache gemeint ist,
geht nicht nur aus den funkelnden Augen der Männer, sondern
vielleicht auch daraus hervor, daß sie ganz nüchtern berathen
und kein Getränke vor Ich haben. Soviel für die Behandlung
des Stoffes. Aber das artistische Interesse iiberwiegt hier fast
noch das stosfliche, so grandios sind die Kerle gezeichnet, mit
solchem Berständniß modellirt. Die Farbe hat eine Kraft
und Klarheit und die Mache zeigt von einer geistreich groß:
artigen Meifterfchaft, deren sich nach dieser Seite hin, weder
Defregger und noch viel weniger Vautier, sonst seine gefährs
lichsten Nebenbuhler, rühmen können. Angesichts dieser Pracht:
figuren fallen einem sofort die herrlichen Studien ein, die der
Künstler aus seinen beständigen Reisen nach der Natur zu
zeichnet: pflegte und gewiß für diese Composition mit besondern
Sorgfalt ausgesucht hat. Ebenso einfach behandelt als die eines