Volltext: Deutsche Künstler des neunzehnten Jahrhunderts (Reihe 1)

Entwickelung begünftigte 
deutsche 
Die 
die Kunst des 
Gerne. 
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die Herrschaft über die Technik sich angeeignet hat, ist 
Knans.  
Geboren am 5. Oktober. 1829 zu sWiesbaden, eines 
Mechanikers Sohn, kam dieser mit der reichsten Erfindungsgabe, 
einem eben so scharfen Blick für das Komische wie das Naive 
und Rührende, und dem feinsten Sinne für alles JndividuelIe 
und Charakteristische begabte Künstler schon im siebzehnten Jahre 
an die Akaden1ie nach Düsseldorf, um bereits im zwanzigsten 
mit dem ersten größeren Bilde in die Oefsentlichkeit zu treten. 
Ein Phäno1nen, mit welcher Bestimmtheit dieses Talent sich von 
allem Anfang an aussprachl Gleich mit seinem Erstling gerieth 
der blutjunge Maler mitten insdas Feld hinein, auf dem er 
sich wie der deutschen Kunst fortan die schönsten Lorbeeren 
pflücken sollte: in die Darstellung der Kinder: er schilderte 
die Martinsfeier in Düsseldors, wo die Jungen Abends Kiirbis: 
laterncn tragend herumlaufen, mit einer köstlichen Frische. 
Und mit einer Reihe raschfolgender Bilder betrat er sofort 
jenes zweite Feld, in welchem er heute ebenso unbestritten die 
erste Stelle einnimmt, die Schilderung des Bauernlebens. 
Im ,,hessischen KirmestanzU, wo die Musikanten aus der Dorfs 
linde sitzen, unter der getanzt wird, findet man bereits jene Fülle 
der Charaktere, durch die er fast alle älteren und neuen Maler 
übertrifft. Jn der ,,DorfspielhölleU, jetzt in der Düsseldorser 
städtischen Sammlui1g, wo ein junger Bauer mit dämonischer 
Leidenschaft in der Schenke an die unheimlichen Gestalten 
falscher Spieler alles verliert, während sein. kleines von der 
Mutter gesihicktes Mädchen ihn ängstlich mahnt, doch nach 
Hause zukommen, ist die Zeichnung schon von einer so breiten 
Großartigkeit, die verdiichtigen Charaktere der SpielergeseIls 
schaft mit solcher Energie ausgeprägt, und die düstere Stims
	        
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