Z4U
1UHuuu;.
ja nie wie der Portraitmaler nach dem Original arbeitet, son:
dem lediglich nach subjectivem Ermessen, also nothwendig bald
manirirt und eonventionell werden muß.
Unter den Landschaften sind am besten, weil am künst:
lerischsten und geschmackvollsten gewählt, die von Baldi und
Würthle in Salzburg.
Manches Hübsche findet sich bei den Arbeiten der Gras
veure, so bei Karl Linzbauer, Math. Panigl in Elfenbein,
Perlmutter 2c., von J. Zapf gravures ohamp1eväes in opakem
Email, sehr gut. Die zahlreichen und oft geschickten Muster:
zeichnet fallen aber fast sämmtlich durch die unangenehm bunte
und fchreiende Colorirung der Zeichnungen auf.
Dagegen wird im Tapetendruck sehr Anerkennenswerthes
geleistet und sind gegen früher bedeutende Fortschritte gemacht
worden. So besonders von Spörlin und Zimmermann, Robert
Sieburger, Karl Melcher, die alle einen weit feineren Farben:
sinn, reineren Sthl der Qrnamentik zeigen als ehedem, den
Einfluß der guten Architektur, des besten, was Wien in der
Kunst überhaupt besiHt, sehr deutlich erkennen lassen.
Einmal beim Druck wäre noch einiger Methoden zu ge:
denken. Denn dadurch allein wird ja ein Kunstprodukt zum Fabri:
kationsartikel, das; man es vervielfältigt, wie der Jndustrie:
artikel zum kunstindustriellen, daß und soweit man ihm eine
schöne Form gibt oder zu geben sucht.
Unter den ziemlich zahlreichen Etikettendruckern ist mir nur
Rudolf Kunze aufgefallen, die sogar sehr zahlreichen Cartonagen
und Papeterien nnd überaus mäßig und etwa Noa und Kalt:
berg, Schnabl, Theyer und Hardtmuth, Joh. Rissik zu er:
wähnen.
Zum Schlusse will ich hier ein für allemal bemerken, das;
da, wo ich den Wohnort der Producenten nicht angebe, allemal
Wien gemeint ist, dem ja drei Viertel von dieser ganzen kunst:
gewerblichen Produktion Oestreichs materiell angehören, und
geistig das Ganze, da die Provinz nicht eine Spur von selb:
ständigem Leben zeigt, durchaus von der Hauptstadt bedingt
wird, so daß in dieser Beziehung selbst die französrsche noch
unabhängiger erscheint. Daß aber diese geistige Abhängigkeit
von der Hauptstadt, die früher bei weitem nicht in diesem