XIII.
Die
sSculptur.
Die so unverantwortlich vertrödelte Aufstellung aller Bilds
werke machte es unmöglich, die Befprechung derselben gleich an
die der Malerei bei den einzelnen Nationen anzuschließen. Jst
doch selbst jetzt in der Mitte des Juni noch Manches nicht aufs
gestellt. Jm Allgemeinen gibt eine Vergleichung der Leistungen
der verschiedenen Nationen ungefähr dieselben Resultate, wie in
der Malerei; nur daß man hier überhaupt blos; von dreien, den
Franzosen, Deutschen und den hier bei weitem bedeutender, als
in der Malerei auftretenden Jtalienern sprechen kann, da die Andern
überhaupt nichts erhebliches producirten. Bei den Deutschen findet
man denn im Allgemeinen die edelste monumentale Auffassung,
die beste Durchbildung des Rhythmus der Linie, aber auch
meistens ein viel geringeres Studium des Nackten, einen weniger
pikanten oder nur meisterhaften Vortrag als bei beiden andern,
fast überall die gewisse Härte, Magerkeit und oft selbst langweilige
Trockenheit, die Neigung zum Kleinlichen, welche nun einmal
schon nationale Charakterzüge in unserer ganzen Produktion
bleiben zu sollen scheinen, da sie sich nicht nur in der älteren,
sondern oft selbst in der allerjüngsten und ganz ebenso in der
Kunstindustrie wiederfinden. Kommt nun eine geniale Kraft
dahinter, wie wir deren glücklicherweise mehr zählen, als andere
Nationen, so überwindet sie das bis zu einer Art der schlank:
sten Renaissance, ja selbst in einzelnen Fällen bis zur heiteren