Die Malerei der KleinfIaaten.
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fast besser, sind nochdie modernen Damenbilder De Jonghels
und Verhas, ganz allerliebst durchgeführt eine Schmollscene von
Serrure. In der späteren Manier des Leys, und recht gut
die triumphirende Rückkehr eines Schüheukönigs von Vinck.
Da ich Wierz und Wappers im Hauptsaal gedacht, sowie der
prachtvollen Mühle von Fourmois, so sehen wir uns mit ihr
im Freien, wo noch weiter der schönen und gesunden Bilder
Schampeleers, besonders seiner schönen Vaumlandschast von der
Amper, die in Composition wie Farbe Ach mehr an die deutsche
Auffassung anschlies;t, sowie einer hübschen Architektur von Bau
Moer zu gedenken.
Unter den Thiermalern ist eine Episode vom Hundemarkt
M Paris von Joseph Steevens durch ihren ganz classischen Ton
herdorstechend, auch die Bilder Verlats zeigen ebenso viel Frische,
wenn er Thiere malt, als etwas Ledernes, wenn er an die
Menschen geräth.
Der einst so berühmte Verboeckhoven dagegen ist heute
ganz überholt, und auch die mit weidendem Rinddieh über:
deckte immense Leinwand von de Hans hat außer einer gewissen
Farbenfrische wenig ,fiir sich anzuführen. Wie denn die ganze
Tendenz der Schule, ein paar Historienmaler ausgenommen,
Mk ausnahmslos aus die bloße farbigesErscheinung ausgeht,
ja noch mehr als die Franzosen das was die deutsche Kunst
auszeichnet, die Schilderung des Seelen: und Gemüthslebens,
die feine Beobachtung des Menschen in feiner Bewegung ganz
vernachlässigt, sich eigentlich lediglich auf bald bessere, bald
schlechtere Modellmalerei beschränkt, und womöglich noch weniger
.Geist und Humor dabei zeigt als die französischen
Holland.
Jn fast noch höherem Grade gilt dies; von der Kunst des
vlamändischen Brudervolks, wo nur der leider ausgebliebeue
Alma Tadema eine Ausnahme macht. Sieht man den so ruhig
gen und wohlthuend harmonisch zusammengestimmten Saal, der
ganz das feste, derbe, ein wenig schwerfällige, aber auch behag:s