Photographie.
I11ervoUlmmmnung der
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tüchtig, trocknet es, klebt es auf und glättet es in
der Satinirpresse.
Da das Kollodiumhäutchen von der Glastafel
sich ablöfen und auf Papier, Leinwand 2c. übertragen
läßt, so kann man auch auf diese Art Abdrücke her:
stellen. Ebenso kann man ein geeignetes negatives
Bild in ein positives verwandeln, indem man die
Rückseite der Glasplatte schwärzt.
Nachdem wir nun trotz all der sauren Lösungen
H die siegreiche Photographie auf ihre jetzige Höhe
begleitet haben, ist es uns wohl erlaubt einen er:
holenden Rückblick auf die Anfänge einer Erfindung
zu werfen, an welcher die größten Physiker und
Chemiker verzweifelten, und die schließlich von Guts:
besitzern, Theatermalern, Tuchhändlern, Dilettanten
und Lieutenants auf die Beine gestellt wurde. Solche
Triumphe des Laienverftands werden freilich die offizielle
Wissenschaft nicht bestimmen ihren Hochmuth zu
mindern, können aber ebensowenig uns die Wahrheit
verbergen daß eine vertrocknete Fakultätsweisheit noch
nie durch Erfinden geglänzt hat, und daß der geiftlose
Formelkram unserer heutigen Univerfitäten s VIII
einzelnen bedeutenden Forschern abgesehen, die aber
den Geist der Institution nicht ändern können
Nichts ist als ein weltlicher Katechismus, der noch
mehr an der Verdu1nmung der Gehirne arbeitet, als
an deren Aufklärung.
Pfeil, Kunst und Gewerbe. I0