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Tom
New.
will vollkommen sein, und als Nero hat er nicht so ganz
unrecht.
Für ein Genie, wie das unseres To m, ist nichts unerträg:
lieber als das gewöhnliche armselige Leben und Treiben gewöhn:
lieber Menschen Cvu1,s;0 SpixzbubenJ. Und was ist gewöhnlicher
unter den Menschen, als so ein Mord aus bloßer Habsucht, an
einem Nebenmenschen, der uns fremd ist, und uns nichts angeht7
is So ein Mord ist wirklich, mit jenem Gerischtsbiener im Don
Juan, nur ein unschuldiges Mördchen zu nennen, nicht viel
schlimmer, als wenn ein literarischer Schuft sich bemüht, einen
guten Namen zu morden. ss Wo ist hier Grausamkeit, und gar
vollkommne GrausamkeitT Der Eine mordet aus Nothwehr
und Habsucht, der Andre zerfetzt, weil er nicht gern der einzige
Schuft in Heere und im Leben sein will Alles ganz natürlich
und gewbhnlichl aber wie gesagt, nichts für unsern Helden, eben
weil es so gewöhnlich und natürlich ist.
Jene armen Schelme kann man noch bemitleiden, denn ihre
Verruchtheit wie ihre Erbärmlichkeit ist nur Folge der t h i erisch en
Leidenschaften ihrer menschlichen Natur.
Den Helden Nero muß man anftaunen, sollte Einen
auch ein Bißdhen Grausen dabei anwandeln.
Der Mann hat seinen Cursum ,,mit wahrem Nutzen durch:
schmaruizt0 . und ist sicher mit dem Teufel Du und Du. ss Er
hat geschändet, geraubt, gemoedet, zerfetzt, und zwar so systema:
tisch, daß man in hellen Freudenjubel ausbrechen möchte, wenn
man ein Bißchen mehr Teufel wäre, als manIs ist.
Und Alles, was Tom New verbrach, geschah nicht aus
Noth . wie er sich verfündigt hatte, bei einiger Vorsicht wäre
er im ungestörten Genufse alles dessen geblieben, was er genoß,
und was er noch haben wollte. is Aber seine Lust an der Grau: