Volltext: J. P. Lyser's ausführliche Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche ... ([15] = Lfg. 13)

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Tom 
New. 
will vollkommen sein, und als Nero hat er nicht so ganz 
unrecht. 
Für ein Genie, wie das unseres To m, ist nichts unerträg: 
lieber als das gewöhnliche armselige Leben und Treiben gewöhn: 
lieber Menschen Cvu1,s;0 SpixzbubenJ. Und was ist gewöhnlicher 
unter den Menschen, als so ein Mord aus bloßer Habsucht, an 
einem Nebenmenschen, der uns fremd ist, und uns nichts angeht7 
is So ein Mord ist wirklich, mit jenem Gerischtsbiener im Don 
Juan, nur ein unschuldiges Mördchen zu nennen, nicht viel 
schlimmer, als wenn ein literarischer Schuft sich bemüht, einen 
guten Namen zu morden. ss Wo ist hier Grausamkeit, und gar 
vollkommne GrausamkeitT Der Eine mordet aus Nothwehr 
und Habsucht, der Andre zerfetzt, weil er nicht gern der einzige 
Schuft in Heere und im Leben sein will  Alles ganz natürlich 
und gewbhnlichl aber wie gesagt, nichts für unsern Helden, eben 
weil es so gewöhnlich und natürlich ist. 
Jene armen Schelme kann man noch bemitleiden, denn ihre 
Verruchtheit wie ihre Erbärmlichkeit ist nur Folge der t h i erisch en 
Leidenschaften ihrer menschlichen Natur. 
Den Helden Nero muß man anftaunen, sollte Einen 
auch ein Bißdhen Grausen dabei anwandeln. 
Der Mann hat seinen Cursum ,,mit wahrem Nutzen durch: 
schmaruizt0 . und ist sicher mit dem Teufel Du und Du. ss Er 
hat geschändet, geraubt, gemoedet, zerfetzt, und zwar so systema: 
tisch, daß man in hellen Freudenjubel ausbrechen möchte, wenn 
man ein Bißchen mehr Teufel wäre, als manIs ist. 
Und Alles, was Tom New verbrach, geschah nicht aus 
Noth . wie er sich verfündigt hatte, bei einiger Vorsicht wäre 
er im ungestörten Genufse alles dessen geblieben, was er genoß, 
und was er noch haben wollte. is Aber seine Lust an der Grau:
	        
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