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BiergafTe.
Die
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und hier beschäftigt ist, die Leiber natürlichen Todes Geftorbener
oder auch mit dem Schwert oder dem Strange hingerichteter
Geisteegeburlen, oder was man im Deutschen mit einem Wort
Maculatur nennt, zur Ruhestätte zu bringen. Er selbst ruht
hier ans, um zu trinken, und hat die Leichname in einem Korbe,
in einer Art von Sarge neben sieh stehen.
Jch verbinde diese Seene zugleich mit einem Maler, der
im Begriff ist, ein großes Kunstwerk zu vollenden, nämlich eine
Bouieille auf ein Bierschild zu malen. Ich habe diese beiden
Scenen bereits im Taschencalender für i784. S. 5. in einer
Art.von allgemeiner Einleitung zu diesen Erklärungen kurz bei
schrieben. Allein ob ich gleich an einem andern Orte gesagt
habe, daß die Calender ein Recht auf die Nachwelt hätten, so
getraue ich doch bei der jetzigen großen Biichermortaliiät
nicht, auf den armen Schelmen zu assigniren, sondern zahle
dem gefäl1igen Leser lieber den ohnehin unhelrüglichen Posten
noch einmal baar. ,,Hogarth,U sagte ich dort, ,,erreicht feig
,nen Hauptzweck selten ohne Mittel, die nicht zu mehreren dies
neu, oder selbst wieder Zwecke sind. Wer sollte Z. B. denken,
daß er in dem Stück: die Biergasse, das eigentlich bloß
zUk EIN des englischen Biere3 verfertigt ist, zugleich dem bei
tLkbMkkU Doktor Hill und einem sehr bekannten Portriitmaler
der damaligen Zeit, Stephan Liotard, die empfindlichsien
Hiebe versehen könnte2 Ein schwihender Taglöhner ruht mit
einem großen Pack Bücher, die er wegbringen will, aus,
nnd trinkt einen Krug spottet mit einer Inbrunst, die sich ohne
die größte Theilnehniung kaum ansehen läßt. Unter den Bär
chern zeichnen sieh aus: Dr. Hilfe Kritik über die königliche
Societät, l.:mdek on Mitten. Und einige P01ilics u. s. w., und
dieser Pack ist an einen Kofser1nacher, wohnhast am Kirchhose