die
auf
Spiize sicut.
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Daß man allesZeitalter hindurch die liebliche Form der Schlan:
genlinie in den Wogen des Weltmeers, wie in den zarten UmrisTen
der Pfianzenwelt, angeschauet habe, leidet wohl keinen Zweifel, allein
der Gedanke, sie zur allgemeinen Vorm des Schönen zu erheben,
gehört Hogarth, und daher konnte er mit Recht die Ehre der Er:
findung durch das vorliegende Kupfer behaupten. Ob aber gerade Eier
und 2lale dazu geeignet sind, die schönste Form in der Natur zu ver:
sinnlicl;en, möchte wohl mancher bezweifeln; ein Sultan würde ne
vielleicht eher mit liebeskvarmen Fingerspitzen an den Busen junger
circassischer Mädchen suchen. Doch wir überlassen Anderen diese äiihe:
tischen Gaukeleien.
Was die Sigismunda des Correggio betrifft, welche nach Jre:
land7s Angabe, Sie Thomas Seabright für 2424 Rlhlr. kaufte,
so ist sie wahrscheinlich kein Original, sondern das Werk eines me:
dernen Pinsels. Correggio walte bekanntlich äußerst wenig Poe:
träte, auch hat sie, soweit man nach dem von Jreland gelieferten
Kupferstich Cr.1ll. ji. 7.J urtheilen kann, nichts vom Charakter je;
nes Meisters, und scheint daher von einem schlauen, speculirenden
Maler zum Betrug verfertigt zu sein. Zu .Hogarthis3eiten konnte
leicht ein reicher, an der Kunstwuth leidender Lord, mit einem sol:
then MachwerE betrogen werden; und vielleicht merkte selbst Ho:
garth den Betrug, weil er es sonst nicht gewagt haben würde, Ach
neben COMggiO zu stellen Daß ihm der Lord vie Palme ver:
weigerte, ließ sich leicht voraussehen, denn er würde ja das Ansehen
seiner Kennerschaft verloren haben.
Einen eignen Genuß gewährt die Vergleichung des hogarthi:
schen Columbus mit einem andern, höchst merkwürdigen .spqk1ischm
Gemalde, im BeHlz des Herrn Eduard Horne zu Bevis Mpunt
in Southampton. Auf diesem erblickt man ebenfalls den Entdecker
WestindienS mit seinen Söhnen Diego und Ferdinand an einem Tische,