hinsichtlich der dazu notwendigen geistigen Thätig:
keit, wie des Zweckes seiner Erzeugnisse von allen
anderen Gattungen menschlichen Schaffens unterscheidet. Die
Feststellung des Begriffes wird zur Bestimmung der Merk:
male führen, welche das künstlerische von anderem mensch:
lichen Schaffen unterscheiden, und, was gleich gesagt werden
mag, es müssen sich andere Merkmale finden lassen, als bis:
her für diesen Unterschied gegolten haben.
Der Umstand, daß die ,,Wissenschaft von dem Wesen
der Knnstti, die Ästhetik, den Künstlern keinen NuSen ge:
bracht hat, weist auf Jrrtümer in ihren Definitionen hin,
welche die angestrebte Wirkung verhinderten. Sobald die
SäZe der Ästhetik richtig sind, müssen sie auch dem künst:
lerischen Schaffen zu gute kommen, weil der Künstler Hin:
weise dadurch erhält, die ihn feine Ziele klar erkennen
lassen. Die Ästhetik aber ist nicht im stande, zu richtigen
Schlüssen zu gelangen, sobald sie sich selbst als ,,die Wissen:
schaft vom Schöners, und den Zweck der Kunst als die
,,Darstellung des Schönenit auffaßt.
Die Betrachtung der Kunstwerke selbst muß von dem
Versuche, den Zweck der Kunst als die Darstellung des
Schönen zu desinieren, abhalten. Wenn uns das in der
Wirklichkeit nahe träte, was den Stoff einer Tragödie aus:
macht, es würde uns mit Entsehen, mit Abscheu, unter Um:
ständen mit Ekel erfüllen, unser Empfinden würde dadurch
auf das Unangenehmste getroffen werden und nimmer würden
wir diesen Ereignissen das Prädikat ,,schöntt beilegen. Im
Kunstwerk aber sollen uns dieselben Ereignisse für schön
gelten2 Dieser Widerspruch ist vollkonnnen. Es ist über:
flüssig, hierbei länger zu verweilen, nurs die Frage, warum