KunstcIenkn1äler
Die;
der
Gegenwart.
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Auch dieser Künstler ist sonach grösstentheils mit m0numentalen Weis
ken, selten mit einem 0elgen1iilde aufgetreten. Unsere Darstellung bei
zeichnet den ergreifenden Moment, wo die Tragödie der alten Dichtung
ihr blutiges Ende erreicht. Durch die ofkene Bogenhalle sehen wir sehen
im Hintergrunde Flammen und Itauehwolken aus dem brennenden Palaste
aufsteigen. Auf der Stiege der Halle erscheinen die Diener mit dem
Leichnam König Gciinthers. Aber sehen hat der alte Hildebrand an der
grimmigen Krimhild für den Doppelmord Rache genommen. Eben stösst
er sein Schwert in die Scheide, während die Königin dicht an der Leiche
1sIagen7s, ihres anderen Schlaehtopfers, niedersinkt. König Etzel fängt
die,sterhende Gemahlin auf; seitwärts steht Dietrieh von Born, in ents
setzensv0lle Klagen a11sbrechend. Julius Schnorr von Oarolsfeld ist
1794 in Leipzig geboren und seit 1846 Zu Dresden in rüstiger Schöpfers
kraft tl1ätig. Nach dem Stich von Th. Langer.
F1G. 5. Die beiden 1Ilekieen am Grabe des Herrn , von Pb. velt. Zu
den Künstlern, welche an den Fresken in der Gase Bartholdi 11nd der
Villa l8lassimi Cvgl. den Text Zu Tafel. 106J hetheiligt waren, gehört auch
Philipp Veit, geb. 1793 zu Berlin, später in Frankfurt am Hain und seit
1843 in Sachsenhausen thätig. Er hat sieh vorzugsweise der religiösen
Malerei zugewandt, worin er eine eigenthiimliehe Grossartigkeit neben
edler naiver Anmuth entfaltet. Mehr als die übrigen seiner Genossen
hat er auch die 0elmalerei geübt. Unsre Abbildung.fiihrt ein fur den
König von Preussen ausgefiihrtes 0elgemtilde vor, ein Werk voll stiller,
abeudlieh ernster Stimmung.
FIG. 6. Christi Ge1sse1ung, von stein1e. In innigem Anschluss an
0verbeck hat Joh. Bd. Steinle Cgeb. 1810 zu WienJ sieh der sogenannten
nazarenisehen Richtung in der Kunst hingegeben und in einer, meist
etwas befangenen mitte1a.lterliehen Bmptindungsweise seine religiösen
Bilder, sowohl Fresken, als 0elgcmäldes geschaffen. Zu den ersteren ges
hören vornehmlich .die im Auftrage des Herrn von BethInannsIIollweg
auf Schl0ss Rheineek in der Kapelle ausgeführten Malereien, sowie die
Engelchöre im Ch0re des Kölner Doms, letztere von grossartigem Styl.
Seit 1850 wirkt er am StI.idel,sehen Institut zu Frankfurt als Professor
der Hist0rienmalerei.
Tafel
XIV.
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DBUTsOHlZ MALI:JRlsjl.
Aeltere
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Schule.
FlG. I. Doge ums Dogs.resse, von Ico1he. FVTiI1kenc1 in Miil1Ohen die
Malerei durch eine Reihe un1fangreicher Aufgaben sich in grossartigem
m0numenta1em Sinne entfaltete, wurden die kiinst1eriscl1en Kräfte in
Berlin mehr auf die Tafcl1na1crei hingewiesen. Es bildete sieh hier das
her eine Richtung aus, die nach lebendiger Ch;k,.