Kunst.
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Die Medo.illc ist gescl1nitten von Niccolo Oava1lerino aus Modena, einem
ühercliess als Goldscl1mied und Bildhauer thätigen Meister, von dem auch
eine von der Stadt Bologna zu Ehren Kaiser Karl V. goschli1gene L1edaille
bekannt ist, Bolzenthal, slci27.cn Zur Ku11stgescl1iel1te der modernen Mo.
daillenarbcit von 1429ss1840, Berlin 1840, Taf. VIl, pag. 101.
F1k;, 12. 1Itotlai11e von Pederigo Bov2agns.. Noch bestimmter, als
in dem v0rgcnannten Werke, tritt in dieser Medaille des Federigo B0ns
zagna von Parmu aus der zweiten Hälfte des IS. Jahrhunderts der Eins
i:1uss der antilcen Münzen auf diese Stempelschneidcrscl1ule hervor. Der
mitgetheilte Revcrs enthält die allegorisehe Darstellung der öffentlichen
Sicherheit mit der Umschrift: Seeuritas populi ro1ni1ni. Der Avers trägt
das Br11stbild des Pupstes, zu dessen Ill1rcn die Meduille geschlagen
wurde, mit der Inschrift: Pius IlII. Pont. Max. an. IIlI. B0lzentha1, a.
a. 0. Taf. XV, pag. 154.
Taf.
C73.J
1TAL1EJNISCHID
S CULPTUR.
Flor. I. Grabmal des Degen AneIres. Vendratn1n, von A1essantlro 1.seos
p2kt10s Zu den zahlreiehsten und bedeutendsten K.Linstlerfamilien oder
Schulen dieser Epoche gehören die Lombardi, eine Reihe sowohl an baus
lieben als p1astisehen Werken besehäiftigter, nach ihrem Vaterland und dem
engen Stylzusa1nmenhang ihrer Sehöpfungen mit jenem gemeinsamen
Namen bezeichneter Meister, welche vom 15. bis tief ins l6. Jahrhundert
hinein in 0beritalien thiitig waren Cvgl. Fig. 4J. Ist das vorstehende
Werk, das ursprünglich in der aukgehobenen Servitenkirche, jetzt in
S. Giovanni e Pao1o zu Venedig befindliche Grabmal des Degen Andrea
Vendramin, auch nicht durchaus von Künstlern dieser Familie, sondern
vielmehr von Alessandr0 Le0pard0 entworfen und .ausgefiihrt, so scheint
doch, nach den unter den Statuen des Adam und der Eva beiindlichen
Inschriften zu schliessen, wenigstens Tul1io Lombard0, ein Bildhauer des
16. Jahrhunderts, mit daran beschäftigt gewesen zu sein. Der aus weissem
Marmor aufgefiihrte Praehtbau gliedert sieh in drei Hauptmassen, deren
mittlere zwischen zwei unkannelirten, bekrLinzten Säulen von aufkallend
starker Sehwcllung den von Genien mit Leuchtern umstandenen Sarkophag
enthält; zu den Seiten stehen die erwähnten Statuen Adams und lslva7s,
und auf den Bekv0rspriingen zwei gepanzerte Heldeniiguren. Unter den
zahlreichen Re1iefs ist die Darstellung der Anbetung Christi durch den
Degen Vendramin, welche die Lünette des Bogens in der oberen Abs
theilung ausfällt, hervorzuheben. Ein llIedaill0n mit dem stehenden
Christkinde, von Sirenen gehalten, bildet die Bekrönung des Ganzen.
Ausser der an Feinheit und Sorgfalt mit antiken Gen1men vergliehenen
Ausführung werden an dem Werke besonders die schönen, seelenvollen
Köpfe gepriesen. Den Erfinder des Ganzen haben wir oben bereits Cvgl.
Taf. 66. Fig. 2J als Schöpfer des Unterbaues der Reiterstatue Co1leoni7s
kennen gelernt. Le kabriche di Venezia, vol. I, part. II.