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A1.sscl1nitt.
Zweiter
nungen dienten dazu, um die MastbLiume, an denen das Zeltdach des
1nnenraumes ausgespa1mt wurde, zu halten. Die innere Disposition der
stockwcrkc ist aus dem Grundplan CFig. 8J zu ersehen; steinerne Treppen
verbanden die gewölbten Oorridore und 1nündeten in den terrassenfdrmig
ansteigenden Zusehauerraurn; die beiden unteren .Corrid0re empfingen
durch die offenen Arcaden, der dritte durch 0cfknungen der Decke,
welche in dem Plan durch kleine Q,uadrate bezeichnet sind, das nöthige
Licht. Die Sitzplätzc boten Raum für 80ss90000 Zuschauer; Eingänge
für die kaiserliche Familie, mit einfachen Säiulenhallen ausgestattet, bes
fanden sieh an den EndpunJ:ten der kleinen Arie der Arena. Diese
selbst ruhte, wie die Ausgrabungen lehrten, auf mehrfachen Unterbautcn,
welche theils zu Thierbehältern, theils zu den mannigfachsten Maschincricn
dienten. Bei besonders hohen Fest1ichkeiten wurde die Arena gar mit
VVasser angefüllt und in einen Schauplatz blutiger SecSehlaehten vers
wandelt. Die erhaltenen Reste, von denen der wenigst besehd.digte, in
Fig. 3 veranschaulichtc Theil dem esquilinisehen Hügel zugewendet liegt,
bilden gegenwärtig den grössten Ruinenk0loss des Altcrthums. Gzj1.
h a b a u d, Denlcm. der Baukunst, Lief.s 1.7, Ausscnansieht; D e S g o d e t Z, a.
a. 0. T II, eh. XXI, pl. 1, Grundriss; pl. 4, S, 8 und 11 Arkaden.
l71G. 9. Besinne zu Pompe,iI. Auch für die ernste Seite des öjfents
lichen Lebens schufon die Römer sich eine eigenthiimliche Architekturs
form, die ..Basilika. Nach griechischen Vorbildern erfunden und benannt
diente die Basilika zwei verschiedenen Zwecken: dem Handel und der
.ItechtspHcgc. Sie zerjie1,dc.mnach in zwei Haupttheile, einen von Säulen ges
tragenen Langbau, von Z oder mehreren sehiiken, mit Galerien umgeben
und für.den Islandelsverkehr bestimmt; und in, einen halbrunden Auss
bau am Ende des J1ittelsehitTs, welcher das Tribunal der Richter umfasstc.
Bei der mitgctheiltcn pompejanischen Basilika von Z sehitfe11 zeigen sieh
allerdings mehrere Abweichungen von dieser Regel. Der Richtersitz
springt in Gestalt einer viereckigen Erhöhung nach innen vor; die
Gsalcrien scheinen gänzlich gefehlt zu haben. Die Details tragen,cinen
späthelleniscl1en Cl1arakt8r. M a.z ois, Ruines de P0mpei, T. I1I, pl. 17.
FlG. I0 Und II. iBs.sl1llcs. des consts.atlaus zu Rom. Bei ähnlicher
1taumeintheilung wird dieses Gebäude zum Unterschied von dem ebens
genannten durch die Ilalbrundnische und die Rundb0genwölbungcn als
ein entschieden röcnisel1eS lVcrk eharakterisirt. Die drei parallelen
Schiffe wurden durch kühne, auf mächtigen Pfeilern ruhende Tonne11ges
wölbe, das höhere Mittelschifk durch ein von korinthischen Säulen ges
tragenes Kreuzgewölbe, das älteste erhaltene Beispiel dieser Ges
wöIbeform überdecl;t CFig. 10J. Der Nisehe des Mittelschi.ffs ges
genüber lag der Haupteingang; ein zweiter Eingang befand sich an
dem mittleren Theile des linken Seitenschifks und ihr gegenüber eine
zweite Halbrundnische CFig. 11J; vor der IIauptfac;ade zog sich eine
niedrige Säulenhalle hin. Auf dem Grundriss,CFig. 11J welcher die innere
Disposition am deutlicl1sten veranschaulicht, ist das mittlere JKreuzges
wölbe und der musiviseh ausgelegte JIussboden besonders angedeutet.
Die Basilika war von Lllaxentius erbaut und von Constantinus geweiht;