Volltext: Leben Michelangelo's (Theil 2)

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Leben 
iJUictJeIangelo75. 
Wertes 
Capitel. 
nur das wolle er und müsse er wollen, daß, wenn noch ein: 
mal ein Umsturz einträte, die Medici nicht wieder gezwungen 
wären, allein abzuziehen, während ihre Partei sich mit der 
Revolution verständigte. Seine Familie sei bisher der Sünden: 
bock gewesen, das müsse aufhören, und Alessandrois Erhebung 
sei die einzige Gewähr dafür. Der florentinische hohe Adel 
sollte von nun an eine Art Pairsstellung einnehmen. In 
diesem Sinne trat der neue Herzog auf. Mit den Söhnen 
der ersten Familien war er der liebenswiirdigste Gesellschafter. 
Im Palaste fanden sie sich zusammen, Jagden, Spiele, Fest: 
lichkeiten jeder Art lösten sich ab, und Alessandro, der es an 
körperlicher Gewandtheit den Besten zuvorthat, ließ so wenig 
auch nur den Schein eines Standesunterschiedes aufkommen, 
daß der Papst selber damit unzufrieden war. Scho1nberg be: 
sorgte noch immer die höheren Regierungsgeschäfte. Er sowohl 
als der Herzog zeigten sich milde und zugänglich, urtheilten rasch 
und gerecht in Sachen der Justiz, und handelten bei wichtigen 
Dingen niemals ohne die Häupter der großen Häuser zu 
Rathe zu ziehen. Diese somit standen sich gut bei der Um: 
Wandlung der Republik in ein monarchisches Herzogthnm. 
Und nicht weniger die große Masse, die politisch rechtlos, einen 
schönen, jugendlichen, milden Tyrannen gewonnen hatte. 
Die Stadt war reif, tyrannisirt zu werden. Während 
Alessandro den Pisanern das Vorrecht zuriickgiebt, Waffen zu 
tragen, wird in Florenz der Befehl, die Waffen abzuliefern, 
bei Todesstrafe durchgeführt. Während die Florentiner sonst 
ihre Bürger in die Untergebenen Städte senden, um die Auto: 
rität der Regierung aufrecht zu erhalten, werden jetzt von 
dorther Mannschaften nach Florenz geholt, um die Bürger zu
	        
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