Sturm
auf Volterta.
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Regierung der Stadt möge sich Clemens wenden; weder durch
eigene Gesandten, noch durch Malatesta trage man Lust, zu
unterhandeln. Alle Hoffnung beruhte auf Ferrucci, der in Vol:
terra Maramaldo gegenüber stand.
Zu diesem stießen nun die Spanier, welche Empoli ge:
nommen hatten, und eine Abtheilung ans dem Lager unter
dem Marchese del Guasto. Am 12. Juni langen diese Ver:
stärkungen an. Ermiidet vom Marsche lagern sie sich vor
Volterra, ohne fürs die gehörigen Verschanzungen Sorge zu
tragen. Auf der Stelle greift Ferrucci an, vor der Uebermacht
aber muß er sich wieder zurückziehen. Am folgenden Tage
errichtet del Guasto die Batterien, am dritten stürmt er. Fer:
rucci aber, obgleich zweimal verwundet, läßt sich in einer
Sänfte hinaustragen und die Spanier werden zuriickgeschlagen.
Am nächsten Tage empfängt del Guasto vier neue Kanonen
und eröffnet nun aus 14 GeschiiHen das Feuer. Wiederum
stürmen die Spanier, wiederum der im Fieber liegende Fer:
rucci mitten im Gewühl. Nicht nur mit Waffen vertheidigt
sich die Stadt, siedendes Oel und Körbe voll Steine werden
den Stürmenden entgegengeschlendert, und so verheerende Wir:,
kung hat diese Abwehr, daß die Belagernden am nächsten Tage
mit einem Verlust von 600 Mann abziehen.
Damit aber ist Oranien nicht einverstanden; er sendet
del Guasto 2000 Mann Jnfanterie und entsprechende Reiterei
mit dem Befehl entgegen, die Stadt unter jeder Bedingung
zu nehmen. Die Florentiner, ermuthigt durch die Erfolge
Ferrucci9s und durch die Schwäche der Armee vor der Stadt,
wagen einen Ausfall, erklettern die Wälle des Lagers, hauen
500 Landsknechte zusammen und ziehen sich mit einem Verlust