Volltext: Leben Michelangelo's (Theil 2)

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Leben 
iJUichelangelo7s. 
Drittes 
Eapitet. 
zu Gunsten der Florentiner sieh erheben, rebelliren die Spa: 
nier, nehmen die gefammten Gefchii3e als Unterpfand für nicht 
empfangenen Sold in Beschlag und wollen abziehen. Mit Mühe 
beruhigt sie der Prinz durch eine Abfchlagzahlung. Am fol: 
genden Tage weis; man in der Stadt, die berittenen Edelleute 
hätten das Lager verlassen um nach Neapel zu ziehen, wo die 
Türken mit ihrem lang erhofften Angriffe endlich Ernst gemacht. 
Man hegt die feste Ueberzeugung, in 14 Tagen werde die übrige 
Armee dahin nachfolgen und Florenz den Jammer los sein. 
Dabei aber steigt die Sterblichkeit von Tage zu Tage. 
Aus den geringsten Materialien schon wird Brod gebacken, weil 
kein Weizen mehr vorhanden ist. Oel und Wein fehlen gänz: 
lich; Pferde, Esel und Kayeu werden geschlachtet. Die guten 
Nachrichten aber helfen über jede Entbehrung hinaus. Ver: 
ftärkungen an Ferrucci gehen ab, 6000 Mann beschließt man 
für ihn anznwerben, und die Kaiserlichen selbst liefern die beste 
Mannfchaft dazu. Die Kampfluft nimmt in einem Grade 
Ueberhand, daß, sosehr Malatesta widerfpricht, zum 5. Mai ein 
Ausfall in großem Maßstabe stattfinden soll. Der Feind war 
natürlich vorher davon unterrichtet. 3000 Mann stürmen die 
seindliehen Laufgräben am füdlichen Ufer, so heftig wird ge: 
kämpft, daß die Truppen von jenseits zu Hülfe gerufen werden 
müssen, während sich auf Seiten der Florentiner Malatesta 
selbst ins Gewühl stürzen will und nur mit Mühe von den 
Seinigen, weil er alt und kränklich war, zurückgehalten wird. 
Gegen Abend giebt er das Zeichen zum Rückzug. Einer seiner 
besten Officiere, der statt feiner das Commando führte, war 
tödtlich verwundet. Im Uebrigen verlor der Feind mehr Leute 
als die Florentiner. Hätte man alle Kräfte darangefet3t, wurde
	        
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