Lea
der
sehnte.
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lassen und mithineinreden, ein bischen Kunst besehiiyen, ein
bischen auf die Jagd gehn, ein bischen die Sitten der.Geist:
lichen verbessern 0venn ein Geistlicher öffentlich auf den lieben
Gott geflucht oder schimpfliche oder sogar obscöne Dinge auf
den Herrn Christus oder die Jungfrau Maria gesagt hat, soll
er, wenn er ein öffentliches Einkommen hat, das erste Mal
drei Monate davon einbüßen, ein Herr vom Adel dagegen hat
nur fiinfundzwanzig Ducaten zum Besten der Peterskirche zu
erlegen; dies eine Probe von den neuen, verschärften Straf:
geseszenJ kurz der Papst. war milde und liebenswürdig und
die Worte, die er nach seiner Erhebung zu Giuliano.sagte,
,,genießen wir nun die Herrschaft, die uns Gott.gegeben hat,tl
waren gewiß aus seiner Seele gesprochen.
Lorenzo aber und dessen Mutter Alfonsina bildeten, das
treibende Element; sie stachelten Leo, der lieber mit der Zeit
gelegentlich gehandelt hätte, zu rascherer Politik. Stolz, auf:
fahrend, kriegerisch und von Ehrgeiz verzehrt, noch um die
Hälfte mehr ein Orsini als sein Vater Piero gewesen war,
verachtete Lorenzo die stille. Methode seiner Oheime. Er
feste den Krieg gegen Urbino durch und focht ihn aus in den
Jahren 17 und 18. Der Herzog von Urbino wird vertrieben,
in Rom aber zettelt seine Partei unter den Cardinälen eine
Verschwörung an, Cwieder war jener Sau Giorgio dabei be:
theiligtJ, die Verschwörung wird entdect, nnd die schuldigen
Eardinäle, statt zu fliehn, werfen sich mit reumüthig thränen:
vollem Bekenntnisz dem Papste zu Füßen, der ihnen verzeiht.
Nichts zeigt so sehr den Charakter Levis. Daß man ihm in
einem solchen Falle zutraute, er werde verzeihn, und daß die
Rechnung eine richtige war, beweist, wie sehr man die geheime