Iavonarola7s
Untergang.
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setzte. Es war nichts Seltsames damals, daß Klöster in
Festungen verwandelt wurden. Aus den angesehensten Fa:
milien waren die Söhne in Sau Marco eingetreten, um sich
dem geistlichen Stande zu weihen: ihre Verwandten kamen
jeßt, um an ihrer Seite den Sturm zu erwarten und zurück:
zuschlagen.
Der nächste Tag, der 8. April, war Palmsonntag. Von
ihm ist der Beschluß der Signorie datirt, daß Savonarola
aus Florenz verbannt sein sollte.18 Morgens früh predigte
er in der Kirche des Klosters. Am Schlusse verkündigte er
voraus, was geschehen würde, nahm Abschied von den Seini:
gen und gab ihnen seinens Segen. Erst gegen Abend regten
sich die Arrabiaten. Im Dome predigte ein Dominicaner.
Die Compagnacci sprangen auf, schrien und drängten auf die
Piagnonen ein, die fliichtend in7s Freie stürzten. Draußen
stand eine ungeheure Menge, der Ruf ertönte plöylich von
allen Seiten, zu den Waffen, zu den WaJenl nach Sau
Marco, nach Sau Marcoi Dort war die Kirche gefüllt, von
draußen schlug man die Thüren zusammen und stiirmte hinein,
von innen leistete man Widerstand und wehrte sich. Da er:
schien die Garde des Palastes, von der Regierung gesandt,
um Savonarola zu verhaften. Sie fand die Eingänge des
Klosters verrammelt und verzweifelte Bertheidiger hinter den
Thoren, mitten darunter die Frauen und die Kinder, die die
Kirche nicht hatten verlassen können und deren Geschrei dem
Gebrüll der Menge draußen antwortete.
Nachdem die Diener der Signorie sich Gehör verschafft,
verkündeten sie den Befehl, daß alle die, welche nicht in7s
Kloster gehörten, dasselbe zu verlassen hätten. Wer nicht