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Statue selber hat jedenfalls nichts vom Feuer abgekriegt,
das einst den armen KeHer verbrannt hat, das übliche, weder
kalt noch warm. Das Defil6 dauerte 13X4 Stunden, und
die römische Sonne schien, wie sie es an einem schönen
Junitag zu thun pflegt. Zugleich war Garibaldifeier, kurz,
ganz Rom war aus dem Häuschen, nur die Pfaffen blieben
drin, ich sah keinen einzigen den ganzen Tag. Die Demon:
stration ist die Antwort auf die Katholikenkongresse. Einst:
weilen ist es jedenfalls Essig mit dem p0tere temp0ra1e,
denn so ohne weiteres spaziren die Jtaliener nicht wieder
aus Rom heraus. Siebenundneunzig Musikbanden spielten
zusammen auf der Pjazza Termini, Si figurilI
In Bälde wird, wie Sie schreiben, auch das Esther:
Denkmal enthüllt. Jch denke, daß es mit Sockelfiguren,
Architektur auf freiem Platz in edlem Material aufgestellt
bedeutend besser wirken als im Studio. Die Porträtstatue
kommt in eine Höhe, wo störende Details nicht mehr so in
die Augen fallen; die Bronze ist dunkel und läßt außer der
Silhouette nicht viel erkennen. Trotzdem das Denkmal einen
Akt der Verehrung und Pietät für den großen Landsmann,
Jhren Herr Vater darstellt, kann ich mir doch denken, daß
Sie froh wären, die Enthüllungsfeier hinter sich zu haben,
denn außer der wirklichen Pietät fühlt doch so ein Comite:
Mitglied Cso zu sagenJ auch noch ein bischen Ehrgeiz. Die
Gelegenheit ,,bestrahlt von seines Ruhmes Glanzl, sent:
sthuldigen Sie, aber ein klafsifches Citat können Sie mir
auf der dreiundzwanzigsten Seite schon gestatten, nachdem
ich bisher an mich gehaltenJ selber ein wenig zu phosphores:
ciren, es ist ja zu verlockend. Gedruckte Feftreden, vorher
die edle Geschäftigkeit, die Aufopferung für den großen Zweck
machen einen ausgezeichneten Eindruck und verleihen eine
gewisse Würde. Jch nun, ganz abgesehen von dem Kunst: