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C2160 Mk.J aufgenommen und auf seine alleinige Verantwortung
hin die Mühle dafür zum Pfande geseHt hatte. Er sah sich angei
sichts des bevorstehenden Hinscheidens seiner Frau schon als
den Besitzer der Mühle an und war nicht gewillt, sich durch
Trauerfälle in seinem Hause in seinen Vergnügungen stören. zu
lassen. Kaum waren drei Monate vergangen, als er sich zur
Verwunderung aller in die Altstädter Schiitzengilde aufnehmen
ließ, um anideu im Iuli.desselben. Jahres stattfindenden achti
tägigen Festliihkeiten teil nehmen zu können.
,,Christina Dorothea Muhl,s verwitwete Carstens,
älteste Tochter des weiland Asmus Peters en auf WinkelholmH
starb am 8. März. 1769 in einem Alter von dreiundvierzig Jahs
ren und wurde drei Tage.später neben ihrem ersten Manne auf
dem Altstädter Kirchhofe beigesetzt. Ein volles Jahr vor der Kunz.
firmation ihres ältesten Sohnes schied sie dahin, ohne daß über
dessen Zukunft etwas Festes bestimmt wär, noch hatte bestimmt
werden können. Wenn demnach Fernow die Mutter nochsUnteri
handlungen mit einem Maler der Stadt und in der Folge mit
dZm älteren Tischbein in Kasfel. anknüpfen läßt, so kann dies
nach Lage der Sache nur auf einemtJrrtum des Künstlers und
kaum auf einer Verwechselung seines Biographen beruhen. Der
Tod der.Mutter und die damit für ihn verbundene Vereinsamung
und vollständige Abhängigkeit von Fremden wird auf den funfi
zehnjährigen Knaben so stark eingewirkt haben, daß sich die Ereigi
nisse in seiner Erinnerung verschoben und er in ihrem Verluste
auch das Scheiteru aller seiner Lieblingspläne sah.
In derselben Weise, wie früher die Mutter bei ihrer zweii
ten Heirat, übernahm.von jetzt an der Stiefvater vorläufig die
Sorge für die verwaisten Kinder; er führte die Müllergeschäfte
auf eigene Rechnung weiter und ließ die Hauswirtskhaft durch