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anderer Schriften sich ihm einprägen. Zunächst konnte ihm jedoch
nur die Belehrung, wie ein Anfänger mit Olfarben umgehen, wie
er auf Papier, Leinwand.und Holz griinden und zu einiger Übung
in der Olmalerei gelangen solle, von besonderem Nutzen sein. Da
als der einzigste Weg, um einige Vollkommenheit zu erreichen,
die Nachahmung und Kopierung guter Gemälde bezeichnet wurde,
so begreift man darnach, wie Earstens gerade darauf zunächst
sein Augenmerk richten mußte. .
Im Besit,5e einer. vollständigen ,,MalerausrüstungU, die
ihm von der Hausfrau zum Zweck seiner Olstud,ien geschenkt
ward, mit seinem Cröker in der Hand, dessen Anweisungensfür
ihn maßgebend waren, machte er sich dann, alsbald sdaran zwei
Gemälde zu kopierens, die ihm in Eckernfördes allein zu Gebote
standen. Es war nach,seiner eigenen Aussage ein Minervens
kopf in natürlicher Größe von G,iuseppe Cesari, il Eavalier
.d7 Arpino den ein Einwohner des Städtchens
aus Italien mitgebracht habe. Die Verwandte OCttesche Familie,
welche im Besitze desselben war, hatte ihm auf die ,Fiirsprache feig
ner Prinzipalin die Erlaubnis zum Kopieren erteilt. Wie hoch
er in der Gunst. derselben gestiegen, mag auch der Umstand
beweisen, daß sie ihm ihre mit kostbaren Möbeln ausgestatteten
Staatszimmer öffnete, wo er ,,Schlafende Nymphen von einem
Satyr belauschtU, von Abraham van Diepenbek
einem der besseren Schüler des Nubens, kopierte, die einst der
Seekapitän Bruyn in seiner Heimat erworben hatte.1 .
U Die Originale wie die Kopien dieser Gemälde sind bis heute vers
schollen. Trotz aller NcnI;forsdhungen ist von denselben und von den zahlreis
then Porträten des Künstlers in Ecerusörde außer einem einzigen keine Spur
zu entdecken. Wenn irgendwo, so. mußte ins den Familien der Nachkommen
Bruyns doch davon Kunde sein. Aber eine Umfrage hat in dieser Beziehung