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o;arften5 als Kiifetlehrling in der BruynscHen weinhandlung in CcJkerns6rde.
schlagen zu können, wurde ersdaneben zu allen möglichen.häusi
lichen Geschäften und Verrichtungen herangezogen, die ihn mit den
weiblichen Mitgliedern des Brnsynschen Hauses in nahe und nicht
immer ganz angenehme Berührung brachten. Je weniger er darin
Befriedigung fand und finden konnte, desto mehr war sein Geist,
während er still für sich sortarbeitete, abwesend beisseinen geheimen
Künsten. Vor aller Augen verborgen zog er.aus seiner blauen
Lade sein Handwerkszeug hervor, welches er sich von Schleswig
mitgebracht, um in seinen freien Stunden sich in seiner Kunst zu üben.
Aber je unwiderstehlicher der Hang war, der ihn zu ihr zuriickzog,
mit desto größerem Eifer und desto größerer Pflichttreue versah
er seine Aufgaben in Wirtsstube und Keller, desto mehr suchte er
wohl nicht ohne eine Nebenabsicht die Zufriedenheit und das Wohls
wollen seines Lehrherrn zu erringen.
Wie um das Jahr 1797 ein anderer Miillersohn und Bauern:
knechtiin ditmarsischen Landen, Klaus Harms, sich kurz nach
Mitternacht von feinem Lager erhob, um mit einem Gefährten die
harte Drefcharbeit desto früher zu beendigen und des Abends Zeit
zu gewinnen zum Auswendiglernen der lateinischen und griechischen
Paradigmen, so lernte auch Carftens bald sein Tagewerk mit
Genauigkeit und Geschwindigkeit zur Zufriedenheit des.Kiifers und
seines Prinzipals zu verrichten, sgeizte mit jeder Stunde und
Minute, die ihm am Abend nach vollbrachter Arbeit oder an
Sonn; und Festtagen vergönnt 1var oder die er dem Schlafe
raubte, um sie auf seiner einsamen Kammer.oder im Keller selbst
mit Zeichnen, Lesen und Studieren auszufüllen. Aber während
Klaus Harms in seinen Studien nur ein Mittel zum Zweck sah,
ein bestimmtes klares Ziel zunächst im Auge hatte, welches er bei
angestrengter Arbeit sicher erreichen mußte, die Meldorfer gelehrte
Schule, war es bei Carstens nichts anderes als die Liebe