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Immer wird es eine beachtenswerthe Wahrnehmung bleiben,
wie sich Adams künstlerische Begabung in mannigfacher Fär:
bung auch auf die Enkel vererbte. So nennen wir in erster
Reihe Benno Adams Sohn, Emil Adam, welcher, am
20. Mai 1843 zu München geboren, anfänglich zum Studium
bestimmt war, aber durch das Vorbild feines Vaters, seines
Großvaters und seines Oheims Franz sich unter Lelzterem zu
einem tüchtigen Meister in Reiter: und Pferdeportraits, ins:
besondere in Jagd: und Sport:Scenen bildete. Nachdem schon
eine ,,Oesterreichische LagersceneE C1861J großen Beifall ge:
funden hatte, ging er, Portael,s Unterweisung zu genießen, nach
Brüssel. Nach seiner Rückkehr wurde er mit seinem Vater nach
Pardubitz in Böhmen berufen C1867J, um eine adelige Jagd:
gesellfchaft von sechzig Personen zu portraitiren, wobei er sein
Talent für elegante Reiterbildnisse glänzend bewies. Seitdem
malte er, als wahrer Meister im High:Life: und Sportsman:Fach
nach Oesterreich, Ungarn, England berufen und durch Ehren
aller Art ausgezeichnet im Mai 1882 verlieh ihm Se. Maj.
der Kaiser von Oesterreich dass Ritterkreuz des Franz:Joseph:
Ordens viele ähnliche Gelegenheits:Scenen, welche durch
das freie, geschmackvolle Arrangement angenehm iiberraschen
und mit großer Geschicklichkeit die gerade in diesem Genre
gerne drohenden Klippen ver1neiden.1
Ein gleichnamiger Sohn Franz Adams schwankte lange
zwischen Kunst nnd Wissenschaft, um schließlich auf leHtere1n
Wege wacker vorwärts zu schreiten.
Eugen Adam hinterließ zwar keinen Sohn, doch zwei
Töchter, deren eine mit vorwiegend musikalischer Begabung dem
Fache der Erziehung in einer aristokratischen Familie obliegt,
indes; ihre Schwester Helene Adam als Zeichenlehrerin eine
sehr glückliche Thätigkeit entfaltet.
Ein nach seinem Vater ebenso benannter Julius Adam
1 Emil Adam7s Portrait und Biographie in Nr. 54 Ueber Land und
Meer 1885, woselbst auch ein Holzsch11itt der Pardubilzer Jagdgesellschaft.
Vgl. dazu Jnl. Meyer S. 72 und H. A. Müller7s Kiinstlerlexiko11
1882, S. 5.