Volltext: Was uns die Kunstgeschichte lehrt

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Die 
UeUe 
deutsche Phantasiekunst 
wir träumen und sinnen, wir lachen und tollen mit 
ihnen. Lachen sollen wir nach der Absicht des Künsti 
lers über manche seiner Gestalten, sogut uns manche 
Gestalten Shakespeares lachen machen sollen. Dies 
wird merkwiirdigerweise von manchen sonst kunst: 
sinnigen Beschauern nicht verstanden und nicht nach: 
empfunden. Sie nehmen es für eine Schwäche 
Vöcklins, wenn eine seiner Gestalten ihre Heiterkeit 
erregtl Aber die Zahl derer, die den Meister ver: 
kennen, vermindert sich von Jahr zu Jahr. Die 
große Unmittelbarkeit, mit der er die Landschaft 
selbst im hellsten Freilicht oder im farbigsten Zauber: 
licht zur Anschauung bringt, die tiefe Jnnigkeit, die 
viele seiner religiösen, das lebendige Schönheitsgefühl, 
das viele seiner Darstellungen aus der antiken und 
romantischen Heldensage beseelt, und die große male: 
rische Kraft seiner Pinselführung; durch die er in 
seinen besten Bildern allen Jüngeren technisch über: 
legen ist, müssen bei unbefangener Betrachtung jeden 
Kunstfreund unwiderstehlich gefangen nehmen. 
Hans Thoma7s Fliige durch den Himmel der 
künstlerischer: Einbildungskraft begegnen sich nicht 
selten mit denen Böcklins. Doch gilt dies nur für 
einen Teil seiner Schöpfut1gen. Mit einem anderen 
Teile steht er auf dem festen Boden der deutschen 
Landschaft, des deutschen Lebens, der deutschen Sitte. 
Daß er der deutschefte Künstler dieser Reihe ist, ist
	        
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