der Kunst
Das 1ciinftlerische in
Mk
Jede Zeit hat das Kiinstlerische in der Kunst
eben verschieden aufgefaßt und es dementsprechend
auch mit einem anderen Srhlagworte benannt. Jn
der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts hatte man
sich ganz daran gewöhnt, es als ,,das JdealH der
rauhen Wirklichkeit gegenüberzustellen. Die Maler
des dritten Viertels unseres Jahrhunderts begnügten
sich vielfach damit, die ,,ideale ForderungU mit dem
Ausdruck ,,BildwirkungU zu umschreiben. Unser Pia
de siec1e glaubt etwas ganz Neues entdeckt zu haben,
wenn es das Künstlerische als das Symbolische be:
zeichnet. Es ist im Grunde alles dasselbe, wenn es
sich auch bei verschiedenen Anläsfen verschieden
äußert. Eines schickt sich nicht für Alle, aber auch
nicht für Alles. Die Malerei vermag manches,
was der Bildhauerei unmöglich ist. Die Staffeleii
1nalerei kann und muß Dinge wagen, die der an
architektonische Regeln gebundenen Wand: und Decken:
malerei versagt sind. Gegen diese Regeln, die die
ganze Kunstgeschichte predigt, wird von vielen
neueren Malern unerbittlich gesündigt. Von allen
Darstellungen in der Rnh1neshalle des Berliner
Zeughauses z. B. scheinen sich nur die Gemälde
Friedrich Geselschaps im mittleren Kuppelraum wirklich
den räumlichen Bedingungen und Gesetzen zu fügen.
Hier handelt es sich um technische Notwendigkeiten,
um einen Anschluß an die statischen und konstruk: