davon, ob man den von ihnen eingeschlagenen Weg als den
allein seligmachenden anerkennen will, oder nicht.
Ob der Titel ,,P1einsairistt besser auf sie paßt, oder der
etwas ältere ,,JmpressionistU ihrem Streben gerechter wird,
ist schwer zu entscheiden. Darauf kommt es auch nicht in
der Hauptsache an. Weil sie aber wirkliche ernste Künstler
sind, darum können sie auch von uns verlangen, wenn
wir uns überhaupt mit ihnen beschäftigen wollen, daß
wir sie auch ernst nehmen. Der erste Pleinsairist ist
Liebermann, insofern nämlich, als er es war, welcher sin
Deutschland der modernen Kunstrichtung zuerst mit Leib und
Seele gehuldigt hat. Er schrieb zuerst die neue Parole auf
seine Fahne und versehaffte ihr Eingang bei uns. Die Uebrigen
sind dann mehr oder weniger in seine Fußstapfen getreten
oder haben wenigstens zeitweise unter seinem Einfluß gestanden.
Ernst des Studiums, ungeheures, Fleiß und große Ueber:
zeugungstreue zeiehnen ihn aus. Seine Werke sind sieh aber
untereinander alle so ähnlich, daß man mit der Kenntniß von
einem oder zwei derselben sich von seinem Wollen und Können
einen genügenden Begriff machen kann. Seine Bilder sind
einzig und allein zum Besehen, nicht zum Besprechen.
Sie wollen nichts erzählen, nur jedesmal ein Stück reine Nas
tut geben, und zwar so treu, wie irgend möglich. Sie
sind lauter Moment:Auffassungen, lauter Tonstudien, selten
wirklich abgeschlosfene, vollendete Bilder. Sie leisten in der
Feinheit der Töne, welche unter besonderen Licht:Essecten und
Reflexen zu Tage treten, in Wirklichkeit manchmal Erstaun:
liches. Mehr muß man aber auch nicht in ihnen suchen
wollen. Liebermann ist zufrieden, wenn er Töne zusammen:
stellen kann. Darin will er und kann er Großes leisten.
Aber so sehr ihm daran liegt, Wahrheit in der Farbe zu
erreichen, so wenig kümmert er sieh um Wahrheit der Zeich:
nung und der Eharakterisirung. Eine Reihe Bäume von